"Können wir die Wirtschaft schrumpfen?" - eine Folge der Arte-Reihe "42" in der Arte-Mediathek.
Screenshot Arte

Damit das Wirtschaftssystem funktioniert, muss es stetig wachsen – das stellt die Sprecherin in der Dokureihe 42 – Die Antwort auf fast alles in der Arte-Mediathek fest. Doch: Menschen zerstören dabei Lebensraum, das Ökosystem und das Klima und soziale Ungleichheiten nehmen zu. Wäre die Lösung, die Wirtschaft schrumpfen zu lassen? Und was, wenn wir das tun? Im Kurzfilm werden die Meinungen verschiedener Ökonominnen und Ökonomien gezeigt.

Der eine sagt: Es gäbe durch eine Schrumpfung mehr negative Effekte, wie Staatsverschuldung oder Arbeitslosigkeit. Die andere wiederum hält eine Wohlfahrtsökonomie für unumgänglich, weil der heftige Verbrauch von Menschen alles zerstört was diese und auch andere Lebewesen zum Leben brauchen. Da könne nicht einmal mehr "grünes Wachstum" helfen. Denn selbst dort, wo weniger Treibhausgase ausgestoßen werden, richten sie ja noch Schaden an und mit neuen Technologien könne es immer noch zum Reboundeffekt kommen.

Man sehe diesen etwa bei Energiesparlampen oder spritsparenden Motoren: Sie sollen Ressourcen sparen, werden aber in der Gesellschaft dafür öfter und häufiger verwendet. Schrumpfen bedeute also veränderte Wirtschaftsstrukturen, weniger Werbung für weniger Konsum, Umverteilung von Kapital, keine Eigendynamik mehr auf dem Markt und mehr Eingriffe durch den Staat – etwa durch eine universelle Grundversorgung. Möglich wären Schritte in diese Richtung, denkt eine Ökonomin im Film. Menschen könnten an den meisten Orten mit 80 Prozent weniger des derzeitigen Ressourcenverbrauchs leben, gibt sie zu bedenken. (Melanie Raidl, 14.6.2024)