Krebs, Barrakuda, Killerwale aber auch Honigdachse: Wenn Uwe Hölzl, Co-Trainer von Sturm Graz, in seine Motivationstrickkiste greift und seine Ansprachen in der Spielerkabine hält, geht es oft um Parallelen zwischen dem Tierreich und dem Fußball. Vor allem um Inhalte wie Jagd, Dynamik, Zusammengehörigkeit und Aggressivität, die er den Spielern vermitteln will. Das ist lustig und sehenswert zugleich.

Christian Ilzer, Meistertrainer von Sturm Graz, und sein Co-Trainer Uwe Hölzl (Hintergrund) feiern den Triumph.
Christian Ilzer, Meistertrainer von Sturm Graz, und sein Co-Trainer Uwe Hölzl (Hintergrund) feiern den Triumph.
APA/ERWIN SCHERIAU

Dass Hölzl dabei im steirischen Dialekt losbellt, macht ihn authentisch, auch wenn ihn wohl nicht alle verstehen. Seine Ansprachen enden mit "1, 2, 3, Sieg". Hölzl ist wie die weiteren Co-Trainer von Coach Christian Ilzer ein wichtiger Baustein von Sturm Graz, das zeigt die am Freitag auf Sky veröffentlichte Doku Leuchtend Schwarz. Sturm und der Weg zum Double von Christoph Jochum und Natalie Ramler.

Richtiger Riecher

Beim Fußball gehört auch eine Portion Glück dazu, so war am Beginn des Projekts im Herbst 2023 nicht unbedingt absehbar, dass Sturm heuer sowohl Meister als auch Cupsieger wird. Die Doku holt auch ein paar von jenen vor den Vorhang, die ansonsten meist hinter den Kulissen agieren – wie eben Motivationskünstler Hölzl.

Dass Sturm Graz auch in seiner Kabine mitfilmen ließ, kommt nicht alle Tage vor und ist in Österreich nicht Usus. Sehr emotional ging es beispielsweise in der Halbzeit des Cupfinales gegen Rapid zu, als das Team einen 0:1-Rückstand noch in einen 2:1-Sieg drehen konnte. Die Doku fokussiert naturgemäß auf die Sonnenseiten der Saison, lässt aber auch die Zweifel an den Triumphen nicht aus. Das macht sie insgesamt zu einer gelungenen Produktion. Nicht nur für die Fans von Sturm Graz. (Oliver Mark, 8.6.2024)