Als mich seine dunklen Augen trafen, war es im Italien-Urlaub um mich geschehen. Den Rest des Tages wich er mir nicht mehr von der Seite. Oder ich ihm? Die Rede ist von einem Kurzhaardackel, der mir beim Besuch eines Weinguts in der Toskana über den Weg lief und mich nachhaltiger als der Chianti-Wein beeindruckte. Auf dem Nachhauseweg stand der Entschluss fest: Wir brauchen einen Hund!

Der Dackel in der Toskana - hier nur als Symbolbild - hat überzeugt.
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Bloß wurde dieser Entschluss in den letzten Jahren in unserer Familie schon öfters gefasst – und wieder verworfen. Auch weil wir uns noch immer nicht ganz sicher sind, ob wir eher Hunde- oder Katzenmenschen sind. Oder doch Zwerghamster- oder Guppy-Typen? Keine Ahnung.

Möglicherweise sind Haustiere auch einfach nicht das Richtige für uns, weil wir gern flexibel und unterwegs sind – und sei es nur, um dann irgendwo abendfüllend zu diskutieren, ob wir ein Haustier brauchen oder ob uns die überaus freundliche Golden-Retriever-Dame Sandy der Nachbarn nicht vielleicht doch auch reicht.

Keine Freude mit den Fischen

Andererseits: Zumindest in meinem Umfeld hat noch nie jemand bereut, ein Haustier aufgenommen zu haben. Im Gegenteil: Zehn bis 200 Fotos haben die meisten von ihren tierischen Mitbewohnern stets parat. Wobei, ein Kollege aus der Immobilienredaktion, der hier ungenannt bleiben soll, konnte sich mit den Fischen der Tochter, glaube ich, nie so ganz anfreunden. Er hat sie zumindest schon lange nicht mehr erwähnt.

Bis wir uns also zu (k)einer Entscheidung durchgerungen haben, haben sich immerhin auf unserem Balkon tierische Mitbewohner breitgemacht: Vom Taubennetz unbeeindruckt hat sich eine laut piepsende Hausrotschwanz-Familie eingenistet. Die Eltern wachen streng über das Nest und wollen dabei am liebsten in Ruhe gelassen werden. Vielleicht ist das ja genau das Richtige für uns. (Franziska Zoidl, 7.6.2024)