Show, don’t tell“ – so lautet ein wichtiger Grundsatz fürs Geschichtenerzählen. Also: herzeigen, statt nur darüber zu sprechen.

So gesehen ist die Saga Benko für das Fernsehen natürlich ein gefundenes Fressen. Prächtige Villen, das noble Chalet, das Riesenbüro samt Tisch mit putinösen Ausmaßen, all das präsentiert die ZDF-Info-Doku Spiel mit Milliarden – Die Benko-Pleite am Montag um 20.15 Uhr ausführlich. In der Mediathek ist sie jetzt schon abrufbar.

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Was hat zu Benkos Fall geführt? Eitelkeit, Größenwahn, seine Gier nach Geld? fragt die ZDF-Doku "Spiel mit Milliarden – Die Benko-Pleite"
Foto: ZDF, Johannes Arlt

Der Film zeichnet einmal mehr den Aufstieg des einstigen Immobilien-Tycoons nach. Das deutsche Publikum war und ist ja doch nicht so nahe dabei wie das österreichische.

Es sieht sicher gern, wie Ex-Kanzler Sebastian Kurz Benko dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mit den Worten vorstellt: "Einer der ganz großen österreichischen Unternehmer." Kurz, Putin, Benko – was soll man noch sagen?

Aber auch der deutsche Kanzler Olaf Scholz kommt vor. Gezeigt wird, wie er, noch als Hamburger Bürgermeister, versichert, Benkos unvollendeter Elbtower werde sicher ein tolles Projekt.

Nachgespielte Szenen verströmen zwar gelegentlich viel hemdsärmeligen Zigarrendunst. Doch mit vielen Gesprächspartnern, die von Wien bis New York Auskunft erteilen, ergibt sich ein gutes Bild davon, warum so viele bei Benkos Aufstieg dabei sein wollten.

Vergleichsweise wenig Zeit nimmt sich die Doku für den Fall. Da ist eher kurz von Gier und zu wenig Transparenz die Rede. Aber das letzte Kapitel der Saga ist ja noch nicht abgeschlossen. (Birgit Baumann, 7.6.2024)