Wien – Seit Dezember 2022 liegt die FPÖ in Umfragen zur Nationalratswahl unangefochten auf dem ersten Platz. ÖVP und SPÖ, die dem FPÖ-Parteichef Herbert Kickl den ersten Platz streitig machen wollen, bewegen sich in aktuellen Umfragen kaum vom Fleck. Die Hoffnung der beiden Parteien, die Freiheitlichen zumindest bei der Europawahl zu überholen, schwindet ebenfalls.

Prognosen rund um die Europawahl am 9. Juni zeigen die FPÖ seit Wochen auf dem ersten Platz. Bei der EU-Wahl werden die Blauen voraussichtlich ein schwächeres Ergebnis als bei der Nationalratswahl erzielen, was an der stark EU-kritischen Haltung der Partei liegen und so potenzielle Wählerinnen und Wähler aus dem Mitte-rechts-Lager verschrecken könnte. Zum anderen ist der EU-Kandidat Harald Vilimsky nicht derart öffentlich präsent wie Parteichef Herbert Kickl.

Und dennoch: Die FPÖ schwankt in den Umfragen zwischen 25 und 30 Prozent. Werte, an die ÖVP und SPÖ in keiner einzigen Umfrage der vergangenen Wochen herankamen. Für die Freiheitlichen wäre das eine signifikante Verbesserung zum Ergebnis bei der letzten EU-Wahl im Jahr 2019. Damals erreichte die FPÖ 17 Prozent der Stimmen, war aber auch infolge des Ibiza-Videos stark geschwächt. Bei der EU-Wahl 2014 konnte die FPÖ noch rund 20 Prozent der Stimmen für sich gewinnen.

Die Grünen verloren wenige Wochen vor der Wahl in den Umfragen drei Prozentpunkte. Gegen die grüne Spitzenkandidatin Lena Schilling wurden Vorwürfe laut, wonach mehrere Grüne und Menschen aus Schillings Umfeld von "problematischen Verhalten" der Kandidatin erzählten, DER STANDARD berichtete. Die Neos konnten in den vergangenen Monaten sechs Prozentpunkte zulegen. (ste, 5.6.2024)