Ein bisschen anders ist Österreich schon. Im schwarz-grün regierten Land wird immer noch versiegelt, was das Zeug hält. Es sieht so aus, als würde man bei der EU-weit geplanten Renaturierung auf die Bremse steigen. Wenige Tage vor der EU-Wahl lädt der schwarze Kanzler medienwirksam zu einem runden Tisch und ruft zum Aus des von der EU beschlossenen Verbrenner-Aus auf. Vor längerem schon hat er Österreich mit großer monarchischer Geste zum Autoland erklärt. Eigentlich nur folgerichtig, dass es da auch einen Autogipfel zur Rettung des Verbrennungsmotors braucht.

Österreich versiegelt und versiegelt. Es ginge auch anders.
IMAGO/Zoonar.com/Bernhard Kuh

Ein bisschen anders ginge es schon.

In den Niederlanden zum Beispiel wird seit 2020 von März bis Oktober entsiegelt, was das Zeug hält – und zwar um die Wette. Die Leute in den Gemeinden und Städten "wippen" Pflastersteine aus dem Boden, um sie durch Rasen zu ersetzen oder durch Bäume und anderes Grünes.

Mehr als neun Millionen Pflastersteine (Tegel) wurden beim landesweit betriebenen "Tegelwippen" schon entfernt, berichtete ORF.at jüngst unter Berufung auf die Onlineplattform Stad + Groen. Die Stadt oder die Gemeinde, die am meisten wegwippt, bekommt im Herbst die Goldene Fliese verliehen, daneben gibt’s Ehrungen für den fleißigsten "Wipper des Monats".

Wer weiß, vielleicht schwenken ja eines schönen Tages auch die Verantwortlichen des Autolandes Österreich um. "Wien wippt": Wäre doch ein Anfang. (Renate Graber, 4.6.2024)