Aufgrund einer Reihe von Vorfällen rund um Maximilian Krah wurde die AfD erst kürzlich aus der rechten Fraktion ID im EU-Parlament ausgeschlossen.
AP/Jean-Francois Badias

Berlin – Der umstrittene AfD-Europawahl-Spitzenkandidat Maximilian Krah ist einem Medienbericht zufolge trotz eines Auftrittsverbots durch seine Partei im Europa-Wahlkampf aufgetreten. Die "Bild"-Zeitung (Donnerstagsausgabe) berichtete, Krah habe am Mittwochnachmittag in Dresden Wahlkampf vor einem Einkaufszentrum gemacht und dabei am Wahlkampfstand eine blaue Jacke mit AfD-Logo getragen.

Die AfD hatte ein Auftrittsverbot verhängt, das nach Angaben der Partei für alle Wahlkampfveranstaltungen der AfD und für andere Veranstaltungen der Bundespartei gilt. Die AfD-Spitze zeigte sich der "Bild" zufolge "verwundert" über Krahs Auftritt, habe jedoch zunächst keinen weiteren Kommentar abgeben wollen.

Problemkandidat Krah

Krah gilt seit langer Zeit als Vertreter des rechten AfD-Flügels. Immer wieder sorgte er mit EU-feindlichen und völkisch-nationalistischen Thesen sowie Aussagen zu Geschlechter-Rollen für Empörung. Anfang des Monats durchsuchten Ermittler die Räume eines inzwischen verhafteten Mitarbeiters Krahs, dem Spionage für China vorgeworfen wird, am Mittwoch durchsuchten Behörden nach Angaben aus Ermittlungskreisen Büros eines weiteren Krah-Mitarbeiters in Brüssel und Straßburg im Zusammenhang mit Vorwürfen der Einflussnahme aus Russland.

Mit umstrittenen Aussagen zur SS bewirkte Krah auch den Ausschluss der AfD-Europaabgeordneten aus der Fraktion "Identität und Demokratie" (ID) in der EU-Volksvertretung. Die FPÖ stimmte als einzige der ID-Parteien lediglich für einen Ausschluss Krahs, nicht aber der anderen Mitglieder der AfD-Delegation und begründete dies damit, dass es "keine Kollektivhaftung" gebe. Der Fraktion gehören unter anderem die italienische Lega und das Rassemblement National (RN) der französischen Rechtspopulistin Marine Le Pen an. (APA, 30.5.2024)