Das Ziel, die Erde um nicht mehr als 1,5 Grad zu erwärmen, gerät immer weiter aus den Augen. Um die schlimmsten Folgen der Klimakrise zu verhindern, wird immer wieder über sogenanntes Solar Radiation Management diskutiert. Dabei werden Sonnenstrahlen so abgelenkt, dass sie nicht auf die Erde gelangen – um so den Temperaturanstieg durch den Treibhauseffekt auszugleichen. Möglich wird das etwa mit riesigen Mengen Schwefelverbindungen, die in die Atmosphäre ausgebracht werden und den Planeten um mehrere Grad herunterkühlen könnten.

Spezielle Flugzeuge könnten Schwefeldioxid in die Stratosphäre transportieren. Dort würden sich Aerosole bilden, die einen kleinen Teil der Sonnenstrahlung zurückwerfen – und so die Temperatur auf der Erde senken würden.
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Doch solche Eingriffe in das Weltklima sind hochumstritten. So könnten einige Weltregionen stark abkühlen, während die Temperatur in anderen Gebieten weiter steigt. Auch Regenfälle und damit der Wasserkreislauf könnte gestört werden. Da ein plötzliches Ende katastrophale Folgen für Ökosysteme hätte, müsste die Technik dauernd aufrechterhalten werden – mit erheblichem Aufwand.

Im Podcast sprechen Klimaforscher Harald Rieder von der Universität für Bodenkultur Wien und Geoengineering-Expertin Claudia Wieners von der Universität Utrecht über die Chancen, Folgen und Gefahren der bisher unerprobten Technik – und darüber, wie sich Solar Radiation Management praktisch umsetzen ließe. (Moderation: Philip Pramer, Marie Kermer)