Pflaster drauf, und gut ist’s – ein Motto, das durchaus auch mancherorts für das österreichische Geschichtsbewusstsein passend scheint. Christine Reiler, TV-Ärztin, die auf ORF 2 in der Sendung Guten Morgen Österreich die Rubrik "Gesund & munter" betreut, widmete sich am Dienstmorgen der Frage "Pflaster oder kein Pflaster?".

TV-Ärztin Christine Reiler in
TV-Ärztin Christine Reiler in "Guten Morgen Österreich" über das Pflaster.
Screenshot: ORF On

Das sei nämlich "aus medizinischer Sicht eine durchaus spannende Frage", erklärt Reiler. Danach führte sie kurz unappetitliche Details über Wundsekret und Krusten aus, die aber glücklicherweise vom Brodeln des Kaffees in der Bialetti auf dem Herd übertönt wurden. Wie auch immer: Die Medizinerin kam dann doch zügig zum Schluss: "Am Beginn des Heilungsprozesses unbedingt zum Pflaster greifen." Nach drei bis vier Tagen sei die Wunde dann abgeheilt, ohne dass sich Dreck dazumischte. (Gesetzt den Fall, man hat sich nur etwas aufgeschürft, bei schweren Verletzungen wird natürlich kein Pflaster einen Krankenhausbesuch verhindern.)

Das ist doch einmal eine Ansage. Einfache Lösungen für kleine Probleme. In Zeiten der multiplen Katastrophen, die jede Nachrichtensendung füllen, könnte man da fast zum Frühstücksfernsehen-Fan werden.

Aber es wird noch besser: Wenn man auf irgendeiner Wiese irgendwo auf der Welt ganz ohne Pflaster unterwegs sein sollte, muss man nur nach Spitzwegerich suchen – und der wächst angeblich fast überall. Mit diesem Kraut kann man sich auch behelfen. "Einfach die Blätter zerreiben" und um die Wunde wickeln, rät Reiler. Im Pflanzensaft seien desinfizierende Inhaltsstoffe. Jetzt muss man nur noch durch den Tag stolpern und sich zumindest ein Knie aufschlagen. (Colette M. Schmidt, 28.5.2024)