Zwischen die Busenfreundinnen unter den rechtsextremen Parteien Europas, AfD und FPÖ, passt kein Blatt Papier. Auch jetzt nicht, da die AfD auf EU-Ebene zur Aussätzigen wird. Als die AfD aus der rechtsextremen Fraktion Identität und Demokratie im EU-Parlament geworfen wurde, hielten nur noch die FPÖ und die rechtsradikale Partei Estlands, die Konservative Volkspartei, den deutschen Kameraden die braune Fahnenstange.

FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl am Freitag, 24. Mai 2024, im Rahmen der 'Mit Euch gegen das System'-Tour in Wien.
FPÖ-Chef Herbert Kickl am vergangenen Freitag im Rahmen der "Mit euch gegen das System"-Tour in Wien.
APA/CHRISTIAN BRUNA

Wie hätte sich die FPÖ auch vom EU-Spitzenkandidaten der AfD, Maximilian Krah, distanzieren sollen, der findet, nicht alle in Hitlers SS seien kriminell gewesen? FPÖ-Chef Herbert Kickl sagte ja schon 2010 das inhaltlich Gleiche. Die FPÖ hat sich für unverhohlene Radikalität entschieden. Die Beziehung zur AfD wird weiter intensiv gepflegt, wie nun auch der geplante Auftritt des ebenfalls einschlägig bekannten AfD-Mannes Matthias Helferich bei einer FPÖ-nahen Wiener Burschenschaft zeigt. Ihn versucht sogar die AfD auszuschließen.

Öffentliche Zweifel

Die FPÖ schweigt meist dazu. Oder macht es wie EU-Kandidat Peter Schmiedlechner. Der zweifelt öffentlich an, dass Kickl damals die SS verharmloste. Die ÖVP verwendet nun die Aufnahme von Kickls Sager für ein Video, in dem sie fragt: "Soll so jemand Bundeskanzler werden?" Die Antwort ist einfach: Das hängt von der ÖVP ab. Auch ob er Vizekanzler werden soll. Dabei geht es nicht nur um Kickl und nicht nur um Krah. Beide Parteien sind durch und durch radikal. (Colette M. Schmidt, 28.5.2024)