Moderne Menschen haben die Angewohnheit, sich über andere Spezies zu erheben – gleichzeitig wissen wir nun dank aktueller Forschung, dass sich Homo sapiens und Neandertaler schon vor 47.000 körperlich recht nahe gekommen sind: "Neandertaler und moderne Menschen hatten schon vor 47.000 Jahren miteinander Sex", titelten wir.

Auf der Titelseite der Printausgabe teaserten wir die spannende Geschichte an, verkürzt auf "Als Neandertaler Sex mit Menschen hatten". Allerdings: Neandertaler waren auch (nur) Menschen, deshalb tragen sie auch den wissenschaftlichen Namen Homo neanderthalensis. Die Unschärfe auf der Seite eins war allerdings lediglich dem dort begrenzten Platz geschuldet – nicht der Annahme, dass der moderne Mensch, der Homo sapiens, die einzige Menschenart sei, die jemals gelebt hat.

Schädel eines Neanderthalers und die Rekonstruktion eines Gesichts daraus
Neanderthaler waren auch nur Menschen – wenn auch keine modernen.
AFP/JUSTIN TALLIS

Für ein langes Leben sollte das österreichische Gesundheitssystem sorgen. Damit das besser funktioniert, gibt es eine aktuelle Änderung: Wahlärzte müssen ihre Rechnungen ab Juli für ihre Patientinnen und Patienten bei der Krankenkasse einreichen. Das betrifft voraussichtlich größere Praxen mit Registrierkasse – damit fielen unter die Regelung 90 Prozent aller Wahlarztrechnungen. Aber nicht 90 Prozent aller Praxen, wie zunächst von uns behauptet.

Gold und Dentisten

Apropos medizinische Berufe: In unserer Rückschau auf die Ibiza-Affäre dichteten wir dem Hauptdarsteller des berühmten Videos einen falschen Beruf an. Wir erklärten Heinz-Christian Strache zum gelernten "Dentisten". Allerdings konnte die Dentistenprüfung nur bis 1975 abgelegt werden, das geht sich für den 1969 geborenen Ex-Vizekanzler nicht aus. Strache hat eine Ausbildung zum Zahntechniker absolviert.

Auch wenn Strache durchaus Interesse an Russland und Gold hatte, hat er mit dem nächsten Murks nichts zu tun: Wir schrieben, dass russische Währungshüter die Reserven des Landes auf Gold umschichten würden, "über das sie selbst bei möglichen Subventionen frei verfügen können". Gemeint waren natürlich nicht Subventionen, sondern Sanktionen.

gestapelte Goldbarren
Der Goldpreis steigt – wir verwechselten beim Bericht dazu Sanktionen und Subventionen.
APA/dpa/Sven Hoppe

Einen Übersetzungsmurks leisteten wir uns beim Kommentar der anderen des US-amerikanischen Ökonomen Joseph E. Stiglitz: "In den Vereinigten Staaten und anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaften, die ihn übernommen haben, war das inflationsbereinigte Pro-Kopf-Einkommen zwischen 1980 und der Covid-19-Pandemie um 40 Prozent niedriger als in den 30 Jahren davor", war bei uns zu lesen. Im englischen Originaltext stand zusätzlich das Wort "growth" – das wir unter den Tisch fallen ließen. Nicht das Einkommen war 40 Prozent niedriger als Anfang der 2020er, sondern der Einkommenszuwachs.

Pluralfußball

Rishi Sunak wäre das nicht passiert, der britische Premierminister kann ganz gut Englisch. Und er taktiert gerne – etwa mit den jüngst ausgerufenen Neuwahlen am 4. Juli. Wir schrieben: "Sunak wird hoffen, dass sich die britische Fußballnationalmannschaft bis dahin in der Europameisterschaft halten kann." Allerdings: Bei dem Männerfußballturnier im Juni tritt nicht eine britische Nationalmannschaft an – sondern gleich zwei: England und Schottland haben sich für die Gruppenphase qualifiziert. (Sebastian Fellner, 28.5.2024)

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