Wien – Die Liste jener Kleinparteien, die bei der Nationalratswahl antreten wollen, wird zunehmend länger. Nun kündigte auch Madeleine Petrovic per Presseaussendung an, mit einer eigenen Liste in das Parlament einziehen zu wollen. Petrovic war von 1994 bis 1996 Bundessprecherin der Grünen und 13 Jahre lang Landessprecherin der Grünen Niederösterreich – 2015 schied sie aus dieser Position aus. Bis 2018 saß Petrovic noch im niederösterreichischen Landtag. Details zu ihrer Kandidatur will Petrovic erst bei einer Pressekonferenz am Freitag bekanntgeben.

Viele Berührungspunkte hat die 67-Jährige mit den Grünen aber nicht mehr. Im Zuge der Corona-Pandemie äußerte sich Petrovic kritisch gegenüber der Corona-Impfung und widersprach damit der grünen Parteilinie. Unter anderem trat die Politikerin bei Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen auf und sendete eine Grußbotschaft an die impfkritische Partei MFG (Menschen, Freiheit, Grundrechte).

Madeleine Petrovic war von 1994 bis 1996 Bundessprecherin der Grünen und 13 Jahre lang Landessprecherin der Grünen Niederösterreich.
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In der Grußbotschaft kritisierte Petrovic etwa, dass die Profite des milliardenschweren Test- und Impfsystems in Österreich privatisiert seien. Darüber hinaus gebe es bei der Haftung für Impfschäden "keine Beweislastumkehr und keine adäquaten Entschädigungen".

Petrovic ist mit ihrer Kritik an der Impfung unter den Kleinparteien, die für die Nationalratswahl 2024 kandidieren wollen, nicht allein. Auch die MFG, die aktuell nur in Oberösterreich im Landtag sitzt, will ins Parlament einziehen. Kritisch sehen auch "Die Gelben" unter dem Mediziner Martin Gollner die Maßnahmen in der Pandemie. Unter anderem fordert die Liste eine Abschaffung des Covid-19-Maßnahmengesetzes und sieht die Kandidatur der impfkritischen Liste DNA von Maria Hubmer-Mogg bei der Europawahl am 9. Juni positiv.

Damit Petrovic tatsächlich bundesweit auf dem Stimmzettel steht, braucht es aber noch 2600 Unterstützungserklärungen, die in ganz Österreich gesammelt werden müssen. In Niederösterreich und Wien benötigt eine Partei beispielsweise 500 Unterschriften für einen Antritt, im Burgenland nur hundert. (Max Stepan, 15.5.2024)