Was vor 15 Jahren mit dem "Sanierungsscheck" des Bundes begann, hat heuer seinen Höhepunkt erreicht: Niemals gab es so viel Geld für die Sanierung von Gebäuden wie jetzt – das bezieht sich also einerseits auf die Vergangenheit und höchstwahrscheinlich auch auf die Zukunft. Denn das viele Geld ist zweifellos den Grünen zu verdanken; die ÖVP ist nur indirekt bzw. insofern dafür verantwortlich, als sie sich mit Zähnen und Klauen gegen jedweden Zwang bei der Gebäudesanierung letztlich erfolgreich gewehrt hat. Das Füllhorn war der Kompromiss.

Wer sanieren will, kann ordentlich Geld in den Hand nehmen, denn in Österreich gibt es großzügige Förderungen.
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Den heimischen Förderdschungel hat man gleichzeitig allerdings nicht behoben, eher im Gegenteil. Die Umweltorganisation Global 2000 hat vor ein paar Wochen diesen Dschungel durchforstet und kam zu dem Schluss, dass es für die Sanierung eines fiktiven 120 Quadratmeter großen Einfamilienhauses je nach Bundesland zwischen 58.000 (Niederösterreich) und 93.800 Euro (Tirol) abzuholen gibt, und zwar nur an nicht rückzahlbaren Einmalzuschüssen(!). Günstige Darlehen gibt es dann je nach Bundesland fallweise auch noch. Die Investitionskosten wurden für das Beispiel mit 100.000 Euro angenommen.

Fehlender Überblick

Der Grundstock von 58.000 Euro lässt sich überall schon allein mit Bundeszuschüssen lukrieren, dazu kommen in fast allen Bundesländern noch Landeszuschüsse. Und mancherorts kommen sogar noch Gemeindeförderungen dazu, was für einige das Förderglück perfekt macht, allerdings mitunter auch den Überblick weiter erschwert. Deshalb wird eine schon sehr alte Forderung immer lauter: Es braucht einen One-Stop-Shop, in dem sämtliche mögliche Förderungen für eine bestimmte Adresse in Österreich angeführt werden ­– am besten natürlich digital. Wer programmiert ihn? Es wäre wohl nochmals ein Gamechanger. (Martin Putschögl, 10.5.2024)