2021 siedelte sich auf dem Funkmast der ÖBB am Bahnhof Perg in Oberösterreich das erste Mal ein Storchenpaar an. Und gleich tat sich eine Zwickmühle auf. Auf der einen Seite die süßen und geschützten Vögel, für die sich die Menschen begeistern. Auf der anderen Seite war da die Infrastruktur, die ja ursprünglich dazu gedacht war, den Verkehr der Bahn und nicht den der Störche zu unterstützen.

Ein Storch und mehrere Küken in einem Nest hoch über Perg.
Das zweite Jahr in Folge hat die ÖBB-Storchenfamilie Nachwuchs bekommen.
ÖBB

Um beides auf Schiene zu bekommen, hob die ÖBB das Nest außerhalb der Brutzeit an, setzte es auf eine Plattform und reinigte es. Nun haben die Störche ihren fixen Platz, und die Funktechnik ist weiterhin betriebssicher. Weil die ÖBB-Techniker eh grad da oben zu tun hatten, montierten sie auch gleich eine Kamera, welche die Störche nun beobachtet. Und damit immer noch nicht genug, begründete das Unternehmen die gesetzten Maßnahmen damals tatsächlich mit den Worten: "Wir sind eben gut zu Vögeln." Was uns auch gleich zum nächsten Kapitel bringt.

Die Storcheneltern im Nest.
Heuer hatten es die Störche eiliger und schafften es, dass ihre Küken die ersten österreichweit waren, die geschlüpft sind.
ÖBB

Denn heuer haben die Störche schon zum zweiten Mal Nachwuchs bekommen. Gerade erst sind die Küken geschlüpft. Diesmal wohl nicht, wie im Vorjahr, mit leichter Verspätung. 2023 sind die Küken nämlich erst nach 37 statt der üblichen 34 Tage Brutzeit geschlüpft. Eine Entschädigung dürfte es aber ob der Verspätung nicht gegeben haben. Was den Störchen wohl eine Lehre war. Denn laut Angaben der ÖBB dürften die Storchenküken heuer sogar die ersten geschlüpften österreichweit sein.

Vier junge und ein erwachsener Storch im Nest der ÖBB.
Die Jungstörche 2023 am Bahnhof in Perg.
ÖBB

Die ÖBB zeigt Fotos und Videos der Storchenfamilie auf einer eigens eingerichteten Website. Dort findet man auch alles darüber, wie das Storchenpaar den Winter in Oberösterreich verbracht hat, und Bilder der Jungstörche 2023 gibt es selbstverständlich auch. (Guido Gluschitsch, 18.4.2024)