Der Wind am Wohnungsmarkt hat sich nach Jahren des Booms angesichts gestiegener Zinsen und strengerer Kreditvergaberegeln gedreht. Das geht auch aus Zahlen des Maklernetzwerks Remax hervor, für die Grundbuchdaten von Immo United herangezogen wurden.

Insgesamt wurden 2023 demnach 36.700 Wohnungen im ganzen Land verkauft – und damit um 13.800 weniger als noch 2022 und um 19.500 weniger als im Rekordjahr 2021. Damit liege man wieder auf einem Niveau wie vor zehn Jahren, heißt es in einer Aussendung.

Für viele Menschen ist der Traum vom Eigentum zuletzt ein Traum geblieben.
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Mit den Verkäufen ist natürlich auch das Transaktionsvolumen eingebrochen, nämlich von 14,8 Milliarden, die noch 2022 geflossen sind, um ein Drittel auf 10,4 Milliarden Euro. Zwar sind die durchschnittlichen Preise für Eigentumswohnungen in Tirol, Salzburg und der Steiermark noch einmal leicht gestiegen – in den übrigen Bundesländern sind diese aber gesunken, in Wien sogar um, 5,6 Prozent.

Am stärksten sind die Wohnungspreise in der Bundeshauptstadt übrigens im ersten Bezirk zurückgegangen, nämlich um mehr als 18 Prozent, er bleibt aber weiterhin der teuerste Bezirk.

Österreichweit sind die Wohnungspreise um 3,5 Prozent gesunken. Eine durchschnittliche Wohnung kostet somit im Österreich-Mittel nun 254.700 Euro und damit um fast 10.000 Euro weniger als noch 2022. 2023 war auch das erste Jahr seit 2009, in dem die Quadratmeterpreise in Wien zurückgegangen sind, 2023 kostete der Quadratmeter demnach 5172 Euro.

Maßnahmen der Regierung

Allerdings bemerken die Immobilienprofis nun wieder eine steigende Nachfrage am Markt, weshalb man davon ausgeht, dass die Talsohle durchschritten ist – auch wegen der sinkenden Inflation und der Zinsentwicklung. Und auch die Maßnahmen der Regierung – etwa der Entfall einiger Gebühren beim Kauf, DER STANDARD hat berichtet – würden dazu beitragen, dass der Wohnungsmarkt wieder anzieht.

Ein neuerlicher Immobilienboom dürfte aber in weiter Ferne liegen: "Wir gehen nicht davon aus, dass die Verkaufszahlen zeitnah das Niveau der Rekordjahre 2021 oder 2022 erreichen werden", sagt Remax-Austria-Chef Bernhard Reikersdorfer. (red, 10.4.2024)