Vor 79 Jahren, im April 1945, setzte die sowjetische Rote Armee zum Sturm auf Wien an. Die Kämpfe dauerten vom 4. bis zum 13. April. Nach sowjetischen Angaben sind dabei 18.000 sowjetische Soldaten gefallen, die der 2. und 3. "Ukrainischen Front" angehörten. Das "Russen-Denkmal" am Wiener Schwarzenbergplatz erinnert an das Opfer der sowjetischen Soldaten im Krieg gegen Nazideutschland.

Eines der zwei Nawalny-Graffitis auf der Mauer hinter dem Wiener
Eines der zwei Nawalny-Graffitis auf der Mauer hinter dem Wiener "Russendenkmal".
APA/ROLAND SCHLAGER

Vor einigen Monaten hat die Familie Schwarzenberg, der das dahinter liegende Palais gehört, als Zeichen gegen Putins Krieg die unmittelbar hinter dem Denkmal liegende Umfassungsmauer in den ukrainischen Nationalfarben Blau-Gelb eingefärbt. Der verstorbene Fürst Karl Schwarzenberg hat schon 2014 vor Putins Imperialismus gewarnt. Sein Sohn Johannes hatte die Idee mit der blau-gelben Mauer. Inzwischen ist der russische Oppositionelle Alexander Nawalny in einem russischen Straflager am Polarkreis gestorben. Daraufhin griff Johannes Schwarzenberg eine Idee von Beate Meinl-Reisinger (Neos) auf und ließ an der Mauer Porträts von Nawalny anbringen.

Ein Putin-höriger Verein betrachtet das als Affront gegen das Denkmal. Tatsächlich ist Österreich auch laut Staatsvertrag zur Erhaltung des Denkmals verpflichtet. Aber das kann nichts daran ändern, dass erstens Stalins damalige Sowjetunion auch eine blutige Diktatur war und zweitens Putins Russland sich mit Riesenschritten einem neuen Stalinismus nähert. (Hans Rauscher, 28.3.2024)