Prag – Infolge einer Verwechslung hat ein Prager Krankenhaus an einer schwangeren Frau eine Abtreibung durchgeführt. Wie tschechische Medien am Donnerstag berichteten, wollte die Frau nur zu einer Routinekontrolle im Rahmen ihrer Schwangerschaft in die Gynäkologie-Abteilung der Klinik. Sie wurde aber mit einer Patientin verwechselt, die zu einer Kürettage (Gebärmutter-Ausschabung) gekommen war.

Nachdem zunächst der Sender CNN Prima News über den Fehler berichtet hatte, bestätigte ihn das tschechische Gesundheitsministerium der Nachrichtenagentur ČTK. Das Ministerium sei von der Krankenhausleitung darüber informiert worden und drücke der Patientin und ihrer Familie sein "tiefstes Bedauern" aus. "Es ist zu einem unverzeihlichen menschlichen Versagen gekommen, die Schuldigen sind vorerst außer Dienst gestellt", sagte ein Ministeriumssprecher.

Das tschechische Gesundheitsministerium - im Bild Minister Vlastimil Válek - sprach der betroffenen Patientin und ihrer Familie
Das tschechische Gesundheitsministerium – im Bild Minister Vlastimil Válek – sprach der Patientin und ihrer Familie sein "tiefstes Bedauern" aus.
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Das Krankenhaus selbst kündigte dem Nachrichtenportal novinky.cz an, zu einer Entschädigungszahlung bereit zu sein. Laut Medienberichten soll es sich um zwei ausländische Staatsbürgerinnen handeln, die beide dauerhaft in Tschechien leben. Offizielle Stellen machten keine Angaben zur Identität der beiden Frauen. (APA, 28.3.2024)