Roboter arbeiten
Schon jetzt kann KI diverse Routinetätigkeiten übernehmen.
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Künstliche Intelligenz (KI) könnte in Großbritannien bis zu acht Millionen Jobs kosten, am stärksten betroffen wären davon Frauen, junge Menschen und Beschäftigte mit geringem Einkommen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Institute for Public Policy Research (IPPR), über die der "Guardian" berichtet.

Im Worst-Case-Szenario wären in den kommenden drei bis fünf Jahren zunächst Einstiegsjobs und administrative Jobs durch den Einsatz von KI gefährdet. Software, die Texte und Code generieren sowie Daten in einem Unternehmen verwalten kann, würde alltägliche Aufgaben zunehmend automatisieren. Demnach sind derzeit elf Prozent der 22.000 unterschiedlichen Tätigkeiten in der Volkswirtschaft gefährdet. Dieser Anteil könnte sich jedoch auf 59 Prozent erhöhen, wenn die Software zunehmend auch komplexere Tätigkeiten übernehmen kann.

Best Case vs. Worst Case

So sind Routinetätigkeiten wie das Verwalten von Datenbanken oder typische Sekretariatstätigkeiten schon heute gefährdet, in der "zweiten Welle" sollen aber auch Jobs betroffen sein, die keine Routinetätigkeiten beinhalten. Dazu gehört etwa das Erstellen von Datenbanken, das Schreiben von Texten oder das Generieren von Grafiken. Frauen seien stärker betroffen, weil sie öfter in administrativen Tätigkeiten arbeiteten.

Im Worst-Case-Szenario, bei dem mit Eintreffen der zweiten Welle insgesamt 7,9 Millionen Jobs vernichtet werden, würden laut dem Bericht auch jegliche Zuwächse in der Produktivität eliminiert, das Wirtschaftswachstum würde auf null Prozent sinken. Allerdings gibt es auch ein Best-Case-Szenario: Laut diesem würden die Belegschaften in den Unternehmen durch den Einsatz von KI bereichert, keine Jobs würden verlorengehen, das Bruttoinlandsprodukt könnte um vier Prozent wachsen.

"Bereits existierende generative KI könnte den Arbeitsmarkt gewaltig verändern oder zu einem starken Wirtschaftswachstum beitragen", wird Carsten Jung, Ökonom beim IPPR, in dem Artikel zitiert: "Auf jeden Fall wird es zu einem Gamechanger für Millionen von Menschen." Eine "Job-Apokalypse" ließe sich jedenfalls verhindern, so der Experte: Regierungen, Arbeitgeber und Gewerkschaften müssten nun die richtigen Entscheidungen treffen und dafür sorgen, dass die Technologie korrekt eingesetzt wird. "Wenn sie nicht bald handeln, könnte es zu spät sein", so Jung. (red, 28.3.2024)