Frau mit Häferl in der Hand trägt etwas in einen Wandkalender ein
Den gewonnenen freien Tag bei einer Arbeitszeitverkürzung würde ein Großteil der Befragten der Familie widmen oder für eigene Hobbys nutzen.
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Krems/Wien – Eine aktuelle Studie des IMC Krems University of Applied Sciences zur Viertagewoche hat ein Für und Wider ergeben. Trotz positiver Bewertungen und Vorteilen wie besserer Work-Life-Balance sowie gesteigerter Produktivität stünden Unternehmen vor Herausforderungen bei der Umsetzung, wurde am Dienstag in einer Aussendung der Fachhochschule betont.

Von 263 in persönlichen Interviews befragten Personen würden der Erhebung zufolge rund die Hälfte in der Reduzierung der Arbeitszeit auf vier Tage mehr Vor- als Nachteile sehen. Durchgeführt wurde die Umfrage von Studierenden des Studiengangs Unternehmensführung. Nur 14 Prozent der Befragten hätten jedoch bereits – überwiegend positive – Erfahrungen mit einem Arbeitstag weniger gesammelt.

Vorteile werden laut der Studie vor allem in der Verbesserung des Unternehmensimages, einer Reduzierung der Fehlzeiten sowie einer Steigerung der Produktivität der Mitarbeitenden gesehen. Außerdem wird einem positiven Einfluss auf die Nachhaltigkeit mehrheitlich zugestimmt. Aus Sicht der Arbeitnehmenden wird von 60 Prozent an die erste Stelle der Vorteil eine bessere Work-Life-Balance gereiht. Als Hauptnachteile gelten Stress an den verbleibenden Arbeitstagen und mögliche Einkommenseinbußen.

Verkürzen statt verdichten

Hinsichtlich der Akzeptanz der drei gängigsten Umsetzungsmodelle stellt dem IMC Krems zufolge die beliebteste Variante "wenig überraschend" mit 92 Prozent die Reduktion der Arbeitszeit ohne Lohnverzicht dar. Rund drei Viertel der Umfrageteilnehmer könnten sich persönlich vorstellen, in diesem Arbeitszeitverkürzungsmodell zu arbeiten. Die Verdichtung der bisherigen Arbeitszeit von fünf auf vier Tage wird von etwa zwei Dritteln als attraktiv beurteilt, kommt andererseits jedoch für 16 Prozent persönlich nicht infrage. Nur 22 Prozent könnten sich vorstellen, mit Einkommenseinbußen auf eine Viertagewoche umzusteigen.

Den gewonnenen freien Tag würde ein Großteil der Befragten der Familie widmen oder für eigene Hobbys nutzen. Nur eine Minderheit nannte diesbezüglich etwa Ausbildung (14 Prozent), Haushaltstätigkeiten (zwölf Prozent) oder Freiwilligenarbeit (neun Prozent).

79 Prozent gaben dem IMC Krems zufolge an, dass in ihrem Unternehmen noch keine Viertagewoche umgesetzt werde. Als Hauptgrund dafür wurden Kostengründe vermutet. Genannt wurden zudem Öffnungszeiten, die eine Veränderung der Arbeitszeit nicht zuließen, sowie die Notwendigkeit, Abläufe und Organisation neu zu gestalten. (APA, 12.3.2024)