Petra Weixelbraun

"Für mich haben ostasiatische Speisen generell eine besondere Bedeutung, vor allem Stinky Tofu. Dabei handelt es sich um fermentierten Tofu, der mit Chili sowie Knoblauch gewürzt und mit Gemüse serviert wird. In Tawain ist das Gericht ein bisschen so wie in Österreich die Käsekrainer. Es ist ein typischer Imbiss, den man abends, zum Beispiel nach dem Ausgehen, isst. Ich war 2017 und 2019 mit meinem Schriftstellerkollegen „Jimmy Brainless" in Südostasien auf einer Art literarischen Tournee. Jimmys Familie stammt aus Taiwan (er hat übrigens einen Roman darüber geschrieben, der bald herauskommt).

Young woman traveler walking holding stinky Tofu at Taiwanese street food, Travel lifestyle concept
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An diesem Startpunkt unserer Rundreise wurde mir immer wieder Stinky Tofu empfohlen. Ich glaube, der Name soll Touristen abschrecken. Tatsächlich stinkt die Speise, sie schmeckt aber köstlich. Somit gab’s nach unseren Auftritten oft Stinky Tofu. Seitdem hab ich ihn nicht mehr gegessen. Er schafft es irgendwie nicht aus der Region heraus. ­Zumindest ist er mir nirgendwo sonst untergekommen. Das ­finde ich aber gar nicht so schlecht. Es gibt ja so gewisse Gerichte, die es plötzlich gefühlt überall auf der Welt gibt. So einen Hype wird Stinky Tofu wohl ebenso wenig erfahren wie das österreichische Blunzngröstl.“ (RONDO, Michael Steingruber, 17.4.2024)