Viele rätseln derzeit darüber, wie die gesetzliche Verankerung einer österreichischen Leitkultur aussehen soll. Expertinnen verweisen darauf, dass essenzielle Themen bereits rechtlich geregelt sind, etwa das Verbot extremistischer Symbole.

Funkenfeuer
Mit dem Funkenfeuer den Winter verabschieden – ist das Leitkultur?
APA/dpa/Felix Kästle

Wobei, es gibt Spielraum für neue Gesetze. Im "Österreich-Plan" der ÖVP heißt es etwa, eine Leitkultur solle auch "nationales Kulturgut gesetzlich widerspiegeln". Bräuche, Fest- und Feiertagskultur dürften sich nicht verändern.

Ein Recht auf Fasching also oder auch auf die Funken in Vorarlberg, wo am ersten Sonntag nach dem Aschermittwoch auf meterhohen Holztürmen Hexen verbrannt werden, um den Winter zu verabschieden. Da könnten sie dann also stehen, die "neuen Österreicher", die auf Werte wie die Gleichstellung der Frau schwören sollen, und – kein Faschingsscherz – das Explodieren der Hexe auf dem Scheiterhaufen bejubeln.

Es ist ein überspitztes Beispiel für die Absurdität solcher Ideen, die niemanden in diesem Land weiterbringen. Dabei wäre eine ernsthafte Diskussion darüber, welche Werte die österreichische Gesellschaft prägen (sollen) und wie diese gelebt werden können, lohnend. Denn mehr Menschen denn je wünschen sich einen "starken Führer", nur ein Drittel ist noch der Meinung, das politische System funktioniere gut. Es sind diese Entwicklungen, die der ÖVP zu denken geben sollen. (Lara Hagen, 7.2.2024)