Hillary Clinton steht Greta Gerwig und Margot Robbie in Pink zur Seite.
Hillary Clinton steht Greta Gerwig und Margot Robbie in Pink zur Seite.
GETTY IMAGES NORTH AMERICA/ALEX

Nun hat sich auch die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton in die Debatte über die Nicht-Berücksichtigung von "Barbie"-Regisseurin Greta Gerwig und Hauptdarstellerin Margot Robbie bei den diesjährigen Oscar-Nominierungen eingeschaltet. "Greta und Margot, es kann zwar schmerzen, an den Kinokassen zu gewinnen, aber nicht Gold mit nach Hause zunehmen, aber eure Millionen von Fans lieben euch", schrieb Clinton am Mittwoch im Kurzbotschaftendienst X, früher Twitter.

Die gescheiterte Präsidentschaftskandidatin des Jahres 2016 und Ehefrau von Ex-Präsident Bill Clinton fügte in Anspielung auf ein Film-Zitat hinzu: "Ihr seid so viel mehr als Kenough." Der von Ryan Gosling verkörperte Ken trägt zum Ende des "Barbie"-Films einen knallbunten Kapuzenpullover mit der Aufschrift "Ich bin Kenough", eine Zusammensetzung aus dem Namen Ken und dem Wort "enough" (Deutsch: genug). Verstanden wird dies als Aufforderung, mit sich selbst zufrieden zu sein.

Bittere Ironie

Der Blockbuster des vergangenen Sommers war am Dienstag in acht Kategorien für einen Oscar nominiert worden, darunter für den Hauptpreis für den besten Film des Jahres. Für Aufsehen und Empörung sorgte aber, dass weder Regisseurin Gerwig für die beste Regie nominiert wurde, noch "Barbie"-Darstellerin Robbie als beste Hauptdarstellerin. Nominiert wurde dagegen Ryan Gosling als bester Nebendarsteller.

Viele Kommentatoren sahen insbesondere darin eine bittere Ironie, dass die Regisseurin und die Hauptdarstellerin einer feministischen Satire bei den Oscar-Nominierungen übergangen werden, während der männliche Part nominiert wird. "Ken zu nominieren aber nicht Barbie ist genau der Plot dieses Films", kommentierte der Autor Brad Meltzer. Auch America Ferrera, die wie Gosling nun für eine Nebenrolle in dem "Barbie"-Film im Rennen um den Oscar ist, drückte nach Bekanntgabe der Nominierungen am Dienstag ihre Unterstützung für Gerwig und Robbie aus.

Zuspruch von Ehefrau Eva Mendes

Goslings Ehefrau Eva Mendes (49) wies auf einstige Kritik und Spott gegen ihren Mann hin. "So stolz auf meinen Mann", schrieb die Schauspielerin ("Hitch - Der Date Doktor"), die mit Gosling zwei gemeinsame Töchter hat, auf Instagram. "So viel Hass, als er diese Rolle annahm. So viele Leute haben versucht, ihn dafür zu beschämen." Trotz aller Hetzereien in den sozialen Medien "und den Artikeln, die über ihn geschrieben wurden", habe ihr Mann "diese völlig originelle, urkomische, herzzerreißende und inzwischen ikonische Figur geschaffen und sie bis zu den Oscars gebracht", schrieb Mendes. Dazu teilte sie einen Artikel aus einem Medien-Magazin, in dem Gosling in seiner "Barbie"-Rolle stark abgewertet und als "echt cringe" bezeichnet wurde, was so viel wie peinlich bedeutet.

Gosling selbst nahm ebenfalls zu den Nominierungen Stellung: "Zu sagen, dass ich darüber enttäuscht bin, dass sie in ihren jeweiligen Kategorien nicht nominiert wurden, wäre eine Untertreibung", erklärte der Hollywoodstar mit Blick auf Gerwig und Robbie. Der Oscar-Akademie ist in den vergangenen Jahren immer wieder vorgeworfen worden, weibliche Filmschaffende nicht ausreichend zu berücksichtigen.

"Oppenheimer" startet nun doch in Japan

Aufgrund seiner dreizehn Oscar-Nominierungen startet nun auch "Oppenheimer" in Japan. Aus Pietätsgründen wurde das Biopic über den Erfinder der Atombombe dort bisher nicht gezeigt. Der Barbenheimer-Meme-Hype löste letzten Sommer solchen Ärger aus, dass sich die japanische Tochter des "Barbie"-Studios Warner Bros. zu einer Entschuldigung genötigt sah.

Barbenheimer-Memes: Die Japaner können nicht lachen
AFP

Bitters End, der japanische Verleih von "Oppenheimer", hat sich laut "Spiegel" im Dezember "nach vielen Diskussionen und Beratungen dazu entschlossen, diesen Film in Japan zu veröffentlichen – im Wissen, dass die Themen, die der Film behandelt, eine erhebliche und besondere Bedeutung für uns als japanisches Volk haben."

Für Japan sind heuer drei Filme im Oscarrennen: Hayao Miyazakis "Der Junge und der Reiher" als Animationsfilm, der Action-Historienfilm "Godzilla Minus One" für seine Spezialeffekte und Wim Wenders' "Perfect Days", der in der Kategorie "Bester nicht-englischsprachiger Film" nominiert ist. (APA, red, 25.1.2024)