Kim im Kakerlakenbad, RTL,
Kakerlaken, Maden, Tiergedärme – irgendwann war das Kim zu viel.
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Stimmungsmäßig ist es an diesem sechsten Tag zappenduster. Der schwelende Konflikt zwischen Kim und Mike schraubt sich in ungeahnte Höhen. Am nächtlichen Lagerfeuer schenken die beiden einander nichts, die Cutter leisten da ganze Arbeit. Mike sagt, Kim sei von seinem Leben besessen. Kim bestreitet das und führt freimütig eine Reihe von Gründen an, um ihre Argumente zu untermauern, etwa Mikes finanzielle Situation, seinen angeblichen Haarausfall, und auch die Penisgröße spielt eine Rolle. "So schlimm, mit dir hier zu sein", sagt Mike.

Von einer derart angespannten Situation bleibt auch der Rest im Camp nicht unberührt. Maximal "48 Stunden, bis es ballert", rechnet Felix mit dem nächsten Streit. Er wird recht behalten. Anya wiederum hat Angst vor Kim und hört deshalb scheinbar geduldig den nicht enden wollenden Mike-Tiraden zu. Kein Wunder, dass sie vor Glück und Erleichterung weint, als sie auserkoren wird: endlich Dschungelprüfung! Gemeinsam mit Kim, die weint auch, aber bestimmt nicht aus Freude.

Die beiden halten sich eine Zeitlang wacker. Es ist ja wirklich kein Zuckerschlecken, im Kakerlakenbad fünf Jurymitglieder von "Das Supertalent" zu nennen. Und verständlich, dass einem im Madenregen die Mundharmonika als Blasinstrument in einem klassischen Orchester einfällt. Wer es für unwahrscheinlich hält, dass einem im Tierinnereiengatsch fünf Ex von Oliver Pocher einfallen, irrt nicht. Anya scheint das alles irgendwie zu genießen, während Kim, überzogen von pickiger Melasse, schluchzend das Handtuch wirft. Was ist schlimmer, Dschungelprüfung oder Klo sauber machen? Kim wählt Letzteres. Null Sterne. Das wird lustig.

"Arschbacken zusammen"

Reis und Bohnen zum Abendessen kommen nicht bei allen gut an. Verzeihen ist eine Gnade. "Einmal Arschbacken zusammen, dann hätten sie es geschafft", mutmaßt Felix, der "richtig genervt" ist. Anya auch, traut es sich aber nicht zu sagen.

Tag 6. Heinz Hoenig (l.) und Fabio Knez treten zur Schatzsuche
Tag 6: Heinz Hoenig (li.) und Fabio Knez treten zur Schatzsuche "Buchstabensuppe" an.
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Herrschaftszeiten! Soll noch einmal jemand sagen, wir brauchen keine alten weißen Männer mehr. Ohne Heinz Hoenig wäre dieses Dschungelcamp komplett frei von Lichtgestalt. Wobei Licht eine relative Größe ist, denn als Leuchte erweist sich der Schauspieler gerade nicht. Melbourne als Hauptstadt von Sydney zu vermuten ist knapp daneben, "Goete" die Autorenschaft von "Die Verwandlung" zuzuschreiben tut wirklich weh. Auf die Frage "Der Louvre befindet sich in welcher Stadt?" lachen beide nur mehr. "Es waren die falschen Fragen", fasst Hoenig zusammen. Anyway, die Schatzsuche mit Fabio ist wirklich großes Kino, vor allem bringt sie Erholung von den Beziehungsdramen.

Es fliegen die Fetzen

Wobei: Der nächste Clinch kommt bestimmt. Beim Wäschewaschen fliegen die Fetzen, da ist auch mit der netten Anya nicht zu spaßen. Komplett zu eskalieren droht die Lage, als ein geschmuggelter Wimpernstift gefunden wird. Man muss kein Hellseher sein, um zu erraten, wem der gehört. Gar nicht mehr lustig findet Leyla außerdem den immer heftiger werdenden Beziehungsstreit zwischen Kim und Mike. Man ist geneigt zuzustimmen. "Ich fürchte, das Thema wird uns noch weiter verfolgen", sagt Jan Köppen. "Es dauert nicht mehr lange, und dann knallt's hier", prophezeit Felix, und alles in allem ist dieser Fokus etwas überbewertet. Was ist mit Twenty4Tim, David, Sarah und den anderen? Wir hoffen auf einen neuen Tag und mehr Weitblick. (Doris Priesching, 25.1.2024)