Aufräumarbeiten nach Erdbeben
Schwere Schneefälle erschwerten vielerorts die Hilfsmaßnahmen.
EPA/JIJI PRESS

Tokio – Nach dem Erdbeben in Japan vor mehr als einer Woche ist die Zahl der Toten auf mehr als 200 gestiegen. Die Behörden in der Region Ishikawa veröffentlichten am Dienstag neue Zahlen, wonach 202 Menschen ums Leben gekommen sind und 102 noch vermisst werden. Tausende Rettungskräfte kämpften auch acht Tage nach dem Beben noch mit blockierten Straßen und schlechtem Wetter, um die 3.500 Menschen zu erreichen, die noch immer von der Außenwelt abgeschnitten sind.

Die japanische Hauptinsel Honshu war am Neujahrstag von einem schweren Beben der Stärke 7,5 sowie dutzenden Nachbeben erschüttert und von Tsunamiwellen getroffen worden. Zahllose Häuser auf der in der Präfektur Ishikawa gelegenen Halbinsel Noto stürzten ein oder wurden beschädigt. Straßen wurden unpassierbar, ein Großfeuer vernichtete ein historisches Marktviertel in der Hafenstadt Wajima.

Schneefälle erschweren Hilfsmaßnahmen

Am Montag war die Zahl der Todesopfer noch mit 168 angegeben worden. Die Zahl der Vermissten wurde mit 323 beziffert. Seitdem hätten sich jedoch "viele Familien" bei den Behörden gemeldet, dass Personen auf der Vermisstenliste wohlauf seien, sagte Hayato Yachi von der Präfektur Ishikawa.

Schwere Schneefälle erschwerten vielerorts die Hilfsmaßnahmen. Am Montag befanden sich noch rund 30.000 Menschen in 400 staatlichen Notunterkünften. Fast 60.000 Haushalte verfügten über kein fließendes Wasser und rund 15.600 hatten keinen Strom. Tagelanger Regen führte zu geschätzten 1.000 Erdrutschen.

Bei einer Kabinettsitzung am Dienstag forderte Regierungschef Fumio Kishida seine Minister zu Anstrengungen auf, um die Isolation einzelner Gemeinden zu überwinden und die Rettungsmaßnahmen beharrlich fortzusetzen.

Japan wird jedes Jahr von hunderten Erdbeben erschüttert. Die meisten hinterlassen keine Schäden, was unter anderem auf seit Jahrzehnten geltende, strenge Bauvorschriften zurückzuführen ist. In den vergangenen fünf Jahren haben die Erdbeben insbesondere in der Region Noto an Stärke und Häufigkeit zugenommen. (APA, 9.1.2024)