Was sind wir? Was wären wir gern? Fragen, die man sich in der stillsten Zeit des Jahres (die jetzt ganz bestimmt kommt) doch durchaus einmal stellen kann.

Will man sich verändern, kann ein Blick in die Medien mit ihren gelungenen Berufszuschreibungen helfen. Da böten sich Optionen, selbst wenn man nicht Abfahrtsolympiasieger war und zu Kaiser Franz gekrönt wurde.

Wenn alle Stricke reißen: Guru geht immer.
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Ein paar Ideen mögen an dieser Stelle gestattet sein: Selfmade-Millionär könnten wir werden oder Immobilientycoon, mit dem Titel Mister 64-Meter-Yacht. (Den Umstieg zum Rekordpleitier lasse man besser aus.) Oder unabhängiger Experte, der in letzter Sekunde zum Finanzminister gemacht wird vom, auch keine schlechte Karriere, jüngsten Kanzler in der Geschichte der Republik.

Auch in der Kunst gibt es tolle Alternativen, wobei der Job als Primadonna assoluta für Topsängerinnen leider schon vergeben ist. Ausnahmeschauspieler könnte man aber durchaus noch werden mit der Aufstiegschance zur Legende oder gar zur Göttlichen – in welchem Fach auch immer.

Klar geht es karrieretechnisch auch eine Nummer kleiner, etwa für uns Medienleute, bei denen es nicht für den Jahrhundertjournalisten reicht. Da empfiehlt sich ein Wechsel in den Job des Superressortchefs oder, wem das nicht reicht, in den des Ausnahmejournalisten.

Und wenn alle Stricke reißen, dann werden wir im nächsten Jahr einfach Guru. (Renate Graber, 20.12.2023)