Rapperin Shirin David (re.) mit Schlagerstar Helene Fischer bei Thomas Gottschalks letzter "Wetten, dass..?"-Show.
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Er sei hier nur der Ansager, sagt Thomas Gottschalk irgendwann am Samstag auf der Wettcouch. Doch eine "Ansage", wie es im Hip-Hop heißt, bekommt in dieser (angeblich) allerletzten Wetten, dass..?-Folge er. Und zwar von Deutschlands erfolgreichster Rapperin, Shirin David. Die 28-Jährige präsentiert in der Show gemeinsam mit Helene Fischer eine neue Version von deren Hit Atemlos.

Im Gespräch spielt Gottschalk das "Alter weißer Mann"-Bingo durch. Es gibt einen Frauenquotenwitz, er will wissen, ob Helene Fischer eh nicht schwanger ist. Und Shirin David eröffnet er, dass sie für ihn nicht aussieht, als wäre sie Feministin. Gottschalk zeigt damit, wieso seine Zeiten als Entertainer im Hauptabendprogramm wirklich vorbei sein sollten.

Was der Moderator mit dem Feminismus-Sager meint: Shirin David ist blond, tritt freizügig auf und steht zu ihren Schönheits-OPs. Doch die Vorstellung, sie könne deshalb keine Feministin sein, ist älter als der Show-Dinosaurier. Dass sich seit Gottschalks Glanzzeiten einiges geändert hat, zeigt Davids Reaktion. Sie weigert sich, seinen Kommentar wegzulächeln: "Als Feministinnen können wir klug sein und eloquent und wunderschön zugleich." Weil es also scheinbar auch 2023 noch einmal gesagt werden muss: Wer eine lila Latzhose trägt, ist noch keine Feministin. Wer Sexismus kontert, dagegen schon. Gerade, wenn zwölf Millionen Menschen zusehen. (Antonia Rauth, 27.11.2023)