Gehirn mit Kabeln zusammengestellt
In den meisten Unternehmen hält künstliche Intelligenz bereits Einzug.
DerStandard/martinjan/Midjourney

In Firmen aller Branchen machen sich Technologien mit künstlicher Intelligenz bereits breit. Mit guten Algorithmen soll es intern schnelle Arbeitsabläufe oder mehr Cybersicherheit geben. Auch Produktionsfirmen sehen immer mehr Potenzial in KI: Zahlreiche Lieferketten werden bereits automatisiert reguliert und überwacht.

In einer großangelegten Studie im Auftrag von Microsoft hat sich das Unternehmen für Marktinformationen IDC angesehen, wie Unternehmen KI bereits nutzen und in welchem Ausmaß. Insgesamt 2.109 Organisationen mit mehr als 13 Millionen Mitarbeitenden in 16 Ländern weltweit wurden befragt. Demnach wird die Technologie bereits vermehrt für die Automatisierung von IT-Aufgaben, Betrugserkennung und Cybersicherheit sowie die Automatisierung von Geschäftsprozessen und Arbeitsabläufen angewendet.

71 Prozent der befragten Unternehmen setzen derzeit KI ein. 22 Prozent hingegen planen sie in den nächsten zwölf Monaten zu implementieren. Unternehmen, die KI einsetzen, verzeichneten laut den Ergebnissen einen Anstieg von 18 Prozent in Kundenzufriedenheit, Mitarbeiterproduktivität und Marktanteil.

Hindernisse für Nutzung

Trotzdem stehen die Unternehmen beim Einsatz von KI vor Herausforderungen. Ein Mangel an qualifizierten Mitarbeitenden hält Unternehmen davon ab, ihre KI-basierten Innovationen voranzutreiben. 52 Prozent der Befragten gaben an, dass es zu wenig passendes Personal für KI-Initiativen in allen Geschäftsbereichen gibt. Das ist das größte Hindernis. Etwa ein Drittel der Befragten gab an, auch wegen der Kosten für die Technologie, des Mangels an Rahmenbedingungen für den verantwortungsvollen Umgang damit und Datenschutzbedenken noch auf KI zu verzichten. Allerdings gaben fast die Hälfte der Teilnehmenden trotzdem an, sie würden Ausgaben in unterschiedlichen Bereichen sparen, um diese für KI einsetzen zu können.

Um sich kompetent auf den Einsatz von KI im Unternehmen vorzubereiten, definieren die Studienautorinnen und -autoren außerdem einige Schritte. Im Unternehmen sollte es eine Gruppe an Verwantwortlichen für die Technologie geben, und konkrete Regeln für den Gebrauch sollten festgelegt werden. Außerdem sollten Mitarbeitende an Schulungen zu KI teilnehmen können. Und um den Einsatz von KI zu optimieren, könnte mit Technologieanbietern kooperiert werden.

Regulierung

Ohne weiteres sollen Unternehmen, auch in Österreich, aber nicht mit KI hantieren können, denn sie kann auch Risiken bergen. Vor allem seit der Einführung von Chat GPT im November 2022 kamen zahlreiche Bedenken auf. Mit sogenannter generativer KI erstellte Texte und Bilder könnten nicht immer als solche identifiziert werden und als Desinformation missbraucht werden.

Die Europäische Union hat sich mit dem Artificial Intelligence Act (AIA) deshalb dafür entschieden, KI zu regulieren. Er wurde bereits vom Europaparlament angenommen und muss noch im sogenannten Trilog mit der EU-Kommission und den Mitgliedsstaaten abgestimmt werden, bevor er offiziell in Kraft tritt. Dann haben Unternehmen zwei Jahre Zeit, sich an die Gegebenheiten anzupassen und den Regeln für KI gerecht zu werden. Auch in Österreich gibt es bereits ein Maßnahmenpaket für den vertrauensvollen Umgang mit KI. Die Einrichtung einer KI-Servicestelle, eine Kennzeichnungspflicht für KI-Systeme sowie ein KI-Monitor sollen die vertrauensvolle Nutzung fördern. (red, 11.11.2023)