Die angekündigte Bodenoffensive Israels im Gazastreifen infolge des von der Terrororganisation Hamas verübten Massakers lässt zwar weiterhin auf sich warten. Nun findet die sich abzeichnende weitere Eskalation der Lage aber auch Niederschlag bei den viel genutzten Kartendiensten von Apple und Google.

Abgedreht

Ob bei Apple Maps, Google Maps oder auch Waze: Seit kurzem werden bei diesen Services in Israel keine Live-Verkehrsdaten mehr angezeigt. Der Grund dafür ist recht simpel: In früheren bewaffneten Konflikten hatte sich gezeigt, dass darüber sowohl Militär- als auch Fluchtbewegungen abgelesen werden können. Gerade Letzteres war dann auch der offizielle Grund, warum Google diese Informationen rasch nach dem Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine deaktiviert hat.

Waze
Auch Waze (im Bild) funktioniert in Israel mittlerweile nur mehr eingeschränkt.
AP

In einer Stellungnahme betont Google gegenüber Bloomberg den Schutz der Zivilbevölkerung als Grund für diese Maßnahme. Gestellt wurde der Antrag auf diese Maßnahme allerdings vom israelischen Militär, dem es wohl auch darum geht, eigene Truppenbewegungen besser zu verschleiern. In der Ukraine konnten Dritte über die Verkehrsdaten in Google Maps fast in Echtzeit die Vorbereitungen der russischen Armee mitverfolgen.

Details

Neben Informationen zum Verkehrsaufkommen werden auch Details dazu, wie voll es gerade an einzelnen Orten ist, nicht mehr angezeigt. Zwar liefern Google Maps und Waze weiterhin eine Schätzung, wie lange es angesichts des aktuellen Verkaufsaufkommens dauert, um das Ziel zu erreichen. Details dazu, wo sich ein Stau befindet, werden aber nicht mehr ausgegeben.

Google Maps Israel
Auch In Tel Aviv werden derzeit keine Verkehrsdaten mehr auf Google Maps angezeigt
STANDARD

Wie umfassend diese Sperre ist, variiert derzeit von Service zu Service. So berichten lokale Medien, dass Waze in Teilen Israels – also jene, die weiter vom Gazastreifen entfernt sind – weiterhin auch Verkehrsinformationen einbezieht. Auf Google Maps werden hingegen derzeit im gesamten Land keine solchen Daten mehr geliefert.

Abzuwarten bleibt zudem, ob auch andere Kartendienstleister nachziehen werden. So zeigt etwa Microsofts Bing Maps derzeit weiterhin Verkehrsinformationen in der Region an. (red, 24.10.2023)