Unsere Sorgen möcht man haben. Mottenhaft flattert die aufgeregte Republik ums Licht zweier Filme, die sich mit dem mittlerweile zum 37-Jährigen herangereiften Ex-Kanzler beschäftigen. Quält sich mit der Frage, ob er politisch auferstehen werde; ohne lange nachzudenken, warum man ihm einst das Vertrauen geschenkt hat.

Ein Bild der Zerstörung: kaputte Häuser in der Stadt Derna.
AFP/MAHMUD TURKIA

Etliche wichtige Posten dieser Republik sind unbesetzt, weil Schwarztürkis und Grün so zerstritten sind. In der Wiener Kammer, die die Interessen von Ärztinnen und Ärzten vertreten sollte, wird seit langem gestritten und nun schon fast gerauft – während sich die Krise im Gesundheitswesen zuspitzt.

Der aktuelle Kanzler kann viel Bier auf einmal runterleeren und belehrt uns im Kurier, dass Türkis eine "extrem sympathische" Farbe sei und deutlich "leichter einsetzbar" als Schwarz. Wow. Diese Sorgen möcht man haben.

Derweilen sind in Libyen nach der Flut laut Uno mehr als 11.000 Tote zu beklagen, 10.000 Menschen vermisst. 300.000 Kinder sind von der Katastrophe betroffen, das UN-Kinderhilfswerk Unicef braucht mindestens 6,5 Millionen Dollar für Nothilfe.

Wie gut, dass die Republik Österreich hilft. Das ÖVP-geführte Innenministerium gab am Sonntag stolz bekannt, dass es im Rahmen der internationalen Katastrophenhilfe Unterstützung biete, als "Zeichen der Solidarität". Man schicke Zelte, Feldbetten, Decken und Hygienepakete.

Wert des Hilfspakets aus Österreich: ganze 100.000 Euro. (Renate Graber, 19.9.2023)