Umrisse eines Teenager-Mädchens, die auf einem Gang am Boden sitzt.
Prävention könnte mit dem Aufstocken von Schulpsychologinnen und Schulpsychologen beginnen.
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Heute denken dreimal so viele Kinder und Jugendliche über Suizid nach wie noch vor wenigen Jahren, zeigen aktuelle Daten. Das ist in erster Linie natürlich dramatisch, aber auch alles andere als überraschend. Ganz im Gegenteil: Der Anstieg der Suizidalität ist genau das, wovor Fachleute seit Jahren warnen – und es ist genau das, was man hätte verhindern können, hätte man nur hingehört.

Denn man kann sich bei dem Thema nicht einmal darauf herausreden, dass es wie so oft in Österreich zu wenige Zahlen gäbe. Psychische Probleme und Suizidalität sind hierzulande vergleichsweise gut dokumentiert. Man kennt die Risikofaktoren seit Jahren – und weiß auch, wie man Betroffenen helfen könnte: Prävention endlich ernst nehmen.

Das könnte schon in der Schule beginnen. Schulpsychologinnen und Schulpsychologen sind eine besonders niederschwellige Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche. Von einer Aufstockung würden alle Schüler und Schülerinnen profitieren, ganz besonders jene aus Familien, in denen mentale Gesundheit ein Tabu ist. Aber davon ist aktuell noch keine Rede. Auf eine Schulpsychologin kommen im Moment mehrere Tausend Kinder und Jugendliche. Das kann sich nicht ausgehen.

Verantwortliche wissen das. Aber anstatt zu handeln, schauen sie lieber Jahr für Jahr schweigend zu, wie sich die Situation verschlechtert – und zeigen sich einmal jährlich anlässlich der dramatischen Zahlen ganz betroffen.