Andreas Babler
Wieder mit internen Intrigen konfrontiert: SPÖ-Chef Andreas Babler.
APA/ROLAND SCHLAGER

In der SPÖ fliegen die Hackeln wieder tief. Andreas Babler, der neue Parteichef, war ein paar Tage auf Urlaub, und als er zurückkam, war eines der ersten Themen, mit denen er für Aufmerksamkeit sorgte, nicht der Kampf gegen die Teuerung, sondern der parteiinterne Fight mit seinem Konkurrenten im Burgenland. Babler war so unvorsichtig (oder naiv), gemeinsame Termine mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil anzukündigen. Die Reaktion aus dem Burgenland erfolgte prompt. Es gebe keine gemeinsamen Termine, mehr noch, es gebe nicht einmal einen Kontakt zwischen den beiden. Die Gehässigkeit, die hier mitschwang, war deutlich herauszuhören.

Die Verletzung des Unterlegenen sitzt noch tief. Die Missachtung, die man dem Neuen entgegenbringt, lässt sich offenbar nicht überwinden. Im Burgenland hat man sich wieder in die Hecke zurückgezogen und feuert aus dieser, sobald sich die Gelegenheit dazu ergibt.

Die Regierung in Wien gibt derzeit wahrlich kein gutes Bild ab, und die Opposition hätte alle Möglichkeiten, sich zu profilieren. Die FPÖ ist auch ganz gut mit sich selbst beschäftigt, da hätte die SPÖ Gelegenheit, einmal aufzuzeigen. Einzelne in der Partei können da aber offensichtlich nicht mit, sie stellen Partikularinteressen immer noch über das Fortkommen der Partei als Ganzes. Es liegt an Babler, für Ordnung zu sorgen. Dazu braucht es zumindest ein minimales Entgegenkommen der Partie im Burgenland. Sonst wird das nichts werden. (Michael Völker, 11.8.2023)