Video: Nach den verheerenden Buschbränden auf Hawaii ist die Zahl der Toten auf mindestens 53 gestiegen.
AFP

Honolulu – Nach den verheerenden Busch- und Waldbränden auf der Insel Maui ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 55 gestiegen. Das berichtet die "New York Times" am Freitag unter Berufung auf Behördenangaben. Der Gouverneur von Hawaii, Josh Green, sprach nach einem Rundgang durch den völlig ausgebrannten Küstenort Lahaina von der "wahrscheinlich größten Naturkatastrophe" in der Geschichte des US-Bundesstaats Hawaii.

Green erinnerte an das Jahr 1960, als Hawaii von einem Tsunami getroffen wurde. Die Flutwelle forderte damals 61 Menschenleben. Mit Blick auf die Flammenkatastrophe in Maui sagte Green, dass die Zahl der Toten wohl noch steigen werde. Noch immer werden zahlreiche Menschen vermisst, manche Gebiete sind derzeit nicht zugänglich.

Hawaii Waldbrände
Auf Maui und der Nachbarinsel Hawaii waren am Dienstag mehrere Feuer ausgebrochen, die von starken Winden schnell verbreitet wurden.
AP/Ty O'Neil

Green zufolge sollen bis zu 1.700 Gebäude in dem Küstenort abgebrannt sind. Der Sachschaden gehe in die Milliarden. Der Wiederaufbau von Lahaina werde Jahre dauern.

Zerstörung nach Waldbränden auf Maui
Der Wiederaufbau von Lahaina wird wohl Jahre dauern.
AFP/PATRICK T. FALLON

Biden verspricht Katastrophenhilfe

US-Präsident Joe Biden hat noch am Donnerstag den Katastrophenfall ausgerufen und gab damit Hilfen des Bundes für die betroffenen Gebiete frei. Das US-Militär schickte zudem Hubschrauber, Such- und Rettungsmannschaften nach Hawaii. Green appellierte auch an Inselbewohner und Hotelbetreiberinnen, Betroffene aufzunehmen.

Tausende Menschen bräuchten jetzt Unterkünfte. Nach Angaben des Bürgermeisters des Bezirks Maui, Richard Bissen, war der Westen der Insel am Donnerstag weiterhin ohne Strom und Wasserversorgung.

Auf Maui und der Nachbarinsel Hawaii waren am Dienstag mehrere Feuer ausgebrochen, die von heftigen Böen mit Windstärken von bis zu 130 Kilometern pro Stunde durch Hurrikan Dora schnell verbreitet wurden. Laut Behörden konnte das Feuer in Lahaina bis Donnerstagnachmittag zu 80 Prozent unter Kontrolle gebracht werden.

Hawaii Waldbrände
Die Waldbrände haben hunderte Häuser zerstört.
IMAGO/County of Maui

Lahaina ist die am schlimmsten betroffene Stadt. Rund 13.000 Menschen haben in der historischen Hafenstadt gelebt, die neben den Hotspots auf der Hauptinsel Oahu als eines der touristischen Zentren von Hawaii gilt. Vor allem für Walbeobachtungen reisten Touristen aus aller Welt an. In der Walsaison zwischen Dezember und April tummeln sich tausende Buckelwale, vor allem Muttertiere mit Kälbern, in den warmen Gewässern vor Maui. Auch Forschungseinrichtungen wie die Pacific Whale Foundation haben hier einen Sitz und betreiben Ausfahrten für Whalewatcher. (APA, maa, 11.8.2023)