Satellitenaufnahme des Taifuns.
Eine Satellitenaufnahme zeigt den Taifun Doksuri.
AP/National Institute of Information and Communications Technology

Peking/Manila – Der Taifun Doksuri hat auf den Philippinen schwere Überschwemmungen und Erdrutsche verursacht. Mindestens acht Menschen seien in den Fluten ums Leben gekommen, teilten Katastrophenschutz und Polizei am Donnerstag mit. Mehr als 26.000 Menschen waren vor allem im Norden des Inselstaates auf der Flucht.

Am Nachmittag (Ortszeit) wurde bekannt, dass in der Provinz Rizal östlich der Hauptstadt Manila ein Passagierschiff in dem Sturm gekentert ist. Die Behörden fürchten, dass mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen sein könnten. Dutzende weitere seien gerettet worden, hieß es.

Passagierschiff gekentert

Einem Sprecher der Küstenwache zufolge waren die Passagiere in Panik geraten, als die MBCA Princess Aya von starken Winden erfasst wurde. "Sie sind alle zur Backbordseite gegangen, wodurch das Boot kippte und kenterte", sagte der Sprecher. Die genaue Zahl der Todesopfer werde noch geprüft. Eine Sturmwarnung sei in dem Gebiet zuvor aufgehoben worden, sodass Schiffe wieder fahren durften.

Weite Teile der Region waren zeitweise ohne Strom, zudem wurden dutzende Flüge gestrichen und der Schiffsverkehr eingestellt. Fast 330.000 Menschen in 31 Provinzen waren von dem Sturm betroffen, der zeitweilig als Supertaifun eingestuft wurde und mit Böen von bis zu 240 Stundenkilometern unterwegs war.

China ruft höchste Warnstufe aus

Der Tropensturm, der auf den Philippinen Egay heißt, war am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) auf mehreren Inseln im äußersten Norden der Philippinen auf Land getroffen. Auch am Donnerstag brachten letzte Ausläufer noch Starkregen und heftige Winde mit sich.

Am Donnerstagmorgen zog Doksuri durch die Taiwanstraße, eine Meerenge zwischen der Insel Taiwan und der chinesischen Provinz Fujian. Voraussichtlich am Freitag soll Doksuri den Berechnungen zufolge in Fujian auf die Küste treffen. China hat für den herannahenden Taifun Doksuri die höchste Taifun-Warnstufe ausgerufen.

Fünfter Taifun des Jahres

Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Donnerstag berichtete, warnte der nationale Wetterdienst, der fünfte Taifun des Jahres werde im Osten und Süden des Landes heftige Regenfälle bringen. Demnach wird der Sturm voraussichtlich in Teilen der ostchinesischen Provinz Fujian und der angrenzenden Provinz Guangdong auf Land treffen. Auch die chinesische Sonderverwaltungsregion Hongkong warnte die Bevölkerung.

Die Philippinen werden jedes Jahr von durchschnittlich etwa 20 Taifunen heimgesucht. Der besonders schlimme Sturm Haiyan hatte im November 2013 mehr als 6.300 Menschen das Leben gekostet. Ende 2021 hatte der Taifun Rai schwere Verwüstungen angerichtet, über 400 Menschen starben. Auch in China sind Taifune häufig. (APA, 27.7.2023)