Drohne im Urlaub
Der Umgang mit der Drohne sollte ebenfalls geübt werden, bevor man belebte Plätze überfliegt.
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Man sieht sie immer wieder über alte Schlösser, prunkvolle Kirchen und andere Sehenswürdigkeiten fliegen: Drohnen. Egal ob Reiseblogger oder ambitionierter Urlaubsfotograf, nicht wenige packen in ihren Koffer eine handliche Privatdrohne, die spektakuläre Bilder und vielleicht auch Videos von der Urlaubsdestination liefern soll.

Ganz egal, wo und wie hoch man fliegt, ist es allerdings nicht. Zahlreiche Regelungen wurden eingeführt, um Lufträume nicht zu verletzen und mögliche Unfälle an belebten Plätzen auszuschließen. Wer also mit Drohne unterwegs ist, sollte sich vorher informieren, was eigentlich legal ist.

Einheitliche EU-Regeln

"Auch wenn 2021 die Regeln innerhalb Europas weitgehend vereinheitlicht wurden, gibt es dennoch länderspezifische Unterschiede", weiß ÖAMTC-Drohnenexperte Benjamin Hetzendorfer. Damit der Einsatz von Drohnen im Urlaub nicht teuer wird oder man das Fluggerät gar umsonst im Gepäck hat, hat Hetzendorfer einige praktische Tipps sowie wichtige Aspekte, die es zu beachten gilt, zusammengestellt.

Je nachdem, wohin man fliegt, solle man sich zunächst über geltende Gesetze und Vorschriften informieren, so der Experte: "In einigen Ländern gibt es spezielle Flugverbotszonen, oder es ist eine gesonderte Genehmigung für den Drohnenbetrieb erforderlich." Verstöße würden oftmals mit rechtlichen Konsequenzen verbunden sein, weshalb es auch im Interesse der Drohnenpiloten sei, sich vorab schlauzumachen.

Ein weiterer Punkt sei, die Privatsphäre anderer Menschen zu respektieren. "Wie überall sollte man auch im Urlaub darauf achten, nicht unerlaubt über private Grundstücke oder Menschenansammlungen zu fliegen, und sich an geltende Datenschutzbestimmungen halten", so Hetzendorfer. Um mögliche Schäden oder Verluste abzudecken, sollte man zudem sicherstellen, dass jedes Fluggerät einen passenden Versicherungsschutz mit Auslandsdeckung besitzt. Unfälle oder Personenschaden könnten sonst für den Unfalllenker teuer werden.

Unfälle würde man zudem am besten vermeiden, indem man Drohnen immer in Sichtweite und mit genügend Abstand zu Flughäfen und Hubschrauberlandeplätzen oder anderen sensiblen Bereichen fliegen lässt. "Vermeiden sollte man jedenfalls den Einsatz in der Nähe von Menschenmengen, Wild- und Weidetieren oder wichtigen Infrastrukturen", so Hetzendorfer. "Und nähert sich ein mit Personen besetztes Luftfahrzeug, ist die Drohne sofort zu landen." Auch den Respekt gegenüber der Tierwelt betont der Experte. Flüge über geschützte oder sensible Bereiche wie Naturschutzgebiete oder Nationalparks sollen in jedem Fall vermieden werden.

ÖAMTC Drohnen
Drohnen durch unerlaubte Gebiete zu fliegen ist kein Kavaliersdelikt und wird mittlerweile von der Exekutive regelmäßig bestraft.
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Training empfohlen

Was den Transport betrifft, sollten Drohne und Akkus "sicher und gut geschützt verpackt sein", speziell in Flugzeugen solle man daran denken, dass es unterschiedliche Regeln zur Mitnahme von Drohnen geben kann. Es sei deshalb ratsam, die Drohne im aufgegebenen Gepäck zu transportieren, während die empfindlichen Akkus im Handgepäck mitgeführt werden sollten. "Falls es Unklarheiten gibt, empfiehlt es sich, zusätzliche Informationen bei der Fluggesellschaft einzuholen", erläutert Hetzendorfer.

Alle diesbezüglichen Infos würden sich auch in der ÖAMTC-Drohnen-Info-App finden, und ein Flugtraining kann man beim Autofahrerklub ebenfalls buchen. Für 280 Euro werden praktische Übungen trainiert und die Rechtslage erklärt. (red, 12.7.2023)