Alles steht und fällt mit der Betreuung der Kinder. Vor allem die unter Dreijährigen sind in Österreich noch viel zu oft in der Obhut der Mamas. Ja leider, allzu viel hat sich da nicht bewegt. Bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie hinken wir anderen Ländern weit hinterher. In einer aktuellen Erhebung unter 27 EU-Ländern plus der Schweiz und Norwegen rangiert Österreich auf dem beschämenden zwanzigsten Platz. Vor zwei Jahren war das nicht anders. Wie man es dreht und wendet: Die Verhältnisse sind einzementiert.

Kinderkrippe
Bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist die Betreuungssituation der Kinder entscheidend.
Florian Voggeneder

Längere, flexiblere Öffnungszeiten, Betreuung während der Ferien – jeder Schritt ist zäh. Vor allem in vielen ländlichen Regionen ist es wie in den leider gar nicht guten alten Zeiten. Die Väter machen sich daheim rar, die Mütter checken das schon. War immer schon so. Die Hintergründe sind vielfach ausgeleuchtet, die Folgen auch: Mütter arbeiten Teilzeit, Karriere machen die vollzeitbeschäftigten Väter – entsprechend groß sind die Gehalts- und die Pensionsschere.

So geht es nicht weiter. Wir müssen endlich in die Gänge kommen. Kinderbetreuung stand auf der politischen Tagesordnung lange weit unten, das macht es schwierig genug. Und man muss an vielen Schrauben drehen. Aber es muss in die Köpfe aller hinein, dass die Nachteile des österreichischen Modells überwiegen. Der Staat soll seine Schäfchen nicht bevormunden, aber er muss ausreichend Möglichkeiten schaffen. Jetzt. (Regina Bruckner, 7.7.2023)