Jakob Pöltl bleibt den Raptors treu.
APA/HELMUT FOHRINGER

Toronto - Österreichs Basketballstar Jakob Pöltl bleibt in der National Basketball Association (NBA) bei den Toronto Raptors. Der 27-Jährige einigte sich laut ESPN am Freitag (Ortszeit) mit den Kanadiern auf einen neuen, vier Jahre gültigen und 80 Millionen Dollar schweren Vertrag. Mit Samstag hätte Pöltl erstmals in seiner NBA-Karriere als "Free Agent" mit allen Teams verhandeln dürfen. Seinen neuen Vertrag darf er wegen der NBA-Richtlinien ab 6. Juli unterzeichnen.

Der Wiener selbst hatte aber schon Anfang Mai bei einem Aufenthalt in Wien betont, dass er einen Verbleib bei den Toronto Raptors bevorzugen würde. Da hat seine NBA-Karriere 2016 begonnen, nachdem er im Talente-Draft an Position neun gewählt worden war. Nach einem Wechsel zu den San Antonio Spurs im Sommer 2018 verbrachte er gut viereinhalb Jahre in Texas, ehe er im vergangenen Februar zurück zu den Raptors kam.

Lohn mehr als verdoppelt

Sein per Freitag ausgelaufener Dreijahresvertrag hatte ihm 9,4 Mio. Dollar pro Saison gebracht, sein Salär wird nun also auf 20 Mio. Dollar (18,41 Mio. Euro) mehr als verdoppelt. Damit wird der Center auch für seine Statistiken belohnt, in der vergangenen Saison brachte er es in 72 Spielen im Schnitt auf 12,5 Punkte, 9,1 Rebounds und 1,2 Blocks.

26 dieser Partien hat Pöltl für Toronto gespielt, wobei er die Defensivstatistiken des Vereins rasch nach oben schraubte. In der ersten Play-in-Runde gegen die Chicago Bulls kam für das einzige kanadische NBA-Team dann aber rasch das Aus. In Folge musste Cheftrainer Nick Nurse nach fünf Saisonen in diesem Amt gehen, Mitte Juni wurde Darko Rajakovic als sein Nachfolger präsentiert. Der Serbe war davor Assistenztrainer bei den Memphis Grizzlies gewesen.

Schröder neuer Kollege von Pöltl

Direkt zum Start der sogenannten Free Agency gab es neben Pöltl zahlreiche weitere Deals zu vermelden. So schließt sich etwa Dennis Schröder den Raptors an. Der deutsche Nationalspieler hatte sich mit den Kanadiern auf einen Zweijahresvertrag über 26 Millionen Dollar geeinigt. Schröder übernimmt bei den Raptors den Platz von Fred VanVleet, der für drei Jahre und 130 Millionen Dollar bei den Houston Rockets unterschreiben wird. Damit hat Schröder gute Chancen, zukünftig erste Wahl für die Starting Five zu sein. Der mit 2,6 Millionen Dollar dotierte und damit für NBA-Verhältnisse recht "kleine" Einjahresvertrag des Point Guards bei den Los Angeles Lakers war ausgelaufen. Mit den Kaliforniern war der 29-Jährige in der vergangenen Saison im Play-off-Halbfinale am späteren NBA-Champion Denver Nuggets gescheitert. Mit durchschnittlich 12,6 Punkten und 4,5 Assists hat Schröder eine ordentliche Saison absolviert.

Irving bleibt in Dallas, Bane in Memphis

Außerdem stimmte Kyrie Irving einem Verbleib bei den Dallas Mavericks zu. Der neue Vertrag des umstrittenen Superstars, der im vergangenen Winter von den Brooklyn Nets zu den Mavs transferiert worden war, soll Medienberichten zufolge über drei Jahre laufen und 126 Millionen Dollar (115 Millionen Euro) umfassen.

Die beiden größten Verträge, die am ersten Tag durchsickerten, sind jeweils über 200 Millionen Dollar wert: Desmond Bane bleibt für fünf Jahre und 207 Millionen Dollar (190 Millionen Euro) bei den Memphis Grizzlies, Tyrese Haliburton einigte sich mit den Indiana Pacers auf fünf weitere Jahre, die ihm bis zu 260 Millionen (239 Millionen Euro) einbringen. (APA, Reuters, sid, red, 1.7.2023)