UN-Friedenstruppen in Kidal im Nordosten Malis.
REUTERS/Adama Diarra

Bamako/New York – Der Uno-Sicherheitsrat hat ein Ende der Mission im westafrikanischen Mali auf den Weg gebracht. Die Mission solle nach einer Übergangsfrist von sechs Monaten mit Jahresende beendet werden, entschied der Rat per Resolution am Freitag in New York. Derzeit sind auch zwei Angehörige des österreichischen Bundesheers bei der Uno-Mission MINUSMA in Malis Hauptstadt Bamako stationiert.

Zusätzlich sind vier österreichische Bundesheerangehörige im Rahmen der EU-Ausbildungsmission EUTM in Mali. Diese sei von der Entscheidung völlig unberührt, betonte das Verteidigungsministerium.

Bis zum 31. Dezember sollen demnach alle Mitglieder des sogenannten MINUSMA-Einsatzes das afrikanische Land verlassen haben. Wegen der prekären Sicherheitslage können die Soldaten den MINUSMA-Einsatz zur Stabilisierung des Landes faktisch nicht ausführen. Die Militärregierung hat den Bewegungsspielraum der UN-Soldaten stark einschränkt und arbeitet mit Russland und den Söldnern der Wagner-Gruppe zusammen.

Vorwürfe an Prigoschin

Malis Militärjunta, die verstärkt mit Russland zusammenarbeitet, hatte Mitte Juni den sofortigen Abzug aller 12.000 Uno-Friedenssoldaten gefordert. Die Uno-Mission ist seit 2012 in Mali aktiv, seit islamistische Milizen den Norden des Landes überrannten. Mittlerweile terrorisieren sie auch das Zentrum des Sahelstaats sowie seine Nachbarstaaten.

Die US-Regierung beschuldigte am Freitag den Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin, den Abzug der UN-Friedenstruppen aus Mali forciert zu haben. "Was nicht so bekannt ist, ist die Tatsache, dass Prigoschin dabei geholfen hat, den Abzug zu organisieren", sagte der Sprecher für nationale Sicherheit, John Kirby.

"Wir wissen, dass hochrangige malische Regierungsvertreter mit Prigoschin-Mitarbeitern zusammengearbeitet haben, um den Generalsekretär der Vereinten Nationen darüber zu informieren, dass Mali die Zustimmung zum MINUSMA-Einsatz widerrufen hat." Mali habe seit Ende 2021 über 200 Millionen Dollar an die Söldner-Gruppe gezahlt.

Nach zwei Militärputschen 2020/21 sucht Mali nun aber die Zusammenarbeit mit Russland. Die russische Söldnertruppe Wagner soll mit bis zu 2.000 Kämpfern in Mali sein, obwohl die Junta von Oberst Assimi Goïta offiziell nur von Ausbildern spricht. (APA, red, 30.6.2023)