Bagdad - Der irakische Staatspräsident Jalal Talabani hat die Entscheidung des Präsidenten des kurdischen Autonomiegebietes kritisiert, die irakische Flagge im Kurdengebiet künftig nicht mehr vor öffentlichen Gebäuden zu hissen. Talabani, der selbst Kurde ist, erklärte am Montag in Bagdad, die Position von Kurdenführer Massoud Barzani in dieser Frage sei "aggressiv und feindlich".

Barzani hatte zuvor erklärt, die irakische Flagge sei ein Symbol für die Herrschaft von Ex-Präsident Saddam Hussein und stehe für Diktatur, Faschismus und Massengräber. Deshalb wolle er sie aus dem kurdischen Nordirak verbannen. Barzani hatte anschließend sogar gedroht, im Norden des Landes die Unabhängigkeit der kurdischen Region auszurufen.

Talabani erklärte, wünschenswert sei es, eine neue Flagge für den Irak zu entwerfen. Die irakischen Parteien hätten darüber bereits vor drei Jahren gesprochen, es sei aber bisher noch keine Entscheidung gefällt worden. Eine neue Flagge des Irak sollte von allen Parteien akzeptiert und vom Parlament genehmigt werden, fügte er hinzu. (APA/dpa)