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Grafik: Archiv

Waren in den letzten Wochen immer mehr Stimmen laut geworden, die ernsthafte Zweifel an der Haltbarkeit des derzeit anvisierten Termins für Windows Vista artikulierten, so hat unlängst Firmenchef Steve Ballmer bekräftigt, dass man weiterhin zuversichtlich sei noch diesen November die OEM-Version und im Jänner 2007 die Consumer-Variante der nächsten Version des eigenen Betriebssystems ausliefern zu können.

Ausweg

Doch schon auf der WinHEC ließ man sich ein Hintertürchen offen, schließlich hätte das Feedback der TesterInnen und der Hardwarehersteller da auch noch ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Gegenüber CNET präzisierte Chris Jones, Chef der Windows-Entwicklung, diese Aussage weiter: Es komme alles auf die Anzahl und Schwere der in der Beta 2 gefundenen Bugs an.

Entscheidungen

Sollte sich etwas herausstellen, dass ein spezielles Feature nachhaltig umgearbeitet werden müsse, würde sich das Unternehmen nicht davor scheuen eine harte Entscheidung zu treffen. Konkret würde diese heißen: Entweder wird die entsprechende Funktionalität wieder entfernt, oder man verschiebe die Release weiter nach hinten. Jones zeigt sich freilich zuversichtlich, dass man all dies groben Schwierigkeiten bereits hinter sich gelassen haben.

Wahrscheinlichkeiten

Geht es nach den Reaktionen auf die unlängst frei gegebene Beta 2, so dürften die Zeichen aber wohl tatsächlich auf einer weiteren Verschiebung für Vista stehen. Zwar habe sich eine ganze Menge seit der ersten Beta getan, es gebe jedoch noch viel zu viele "harte Kanten", als dass der jetzige Release-Termin als realistisch angesehen werde könne, so eine häufig geäußert Einschätzung der Dinge.

Beschränkungen

Eines der Vista-Sorgenkinder ist dabei die "User Account Control": Eigentlich dazu gedacht die Sicherheit des Systems zu erhöhen, indem vor wichtigen Aktionen das Administrations-Passwort abgefragt wird, zeigen sich viele TesterInnen davon zunehmend genervt, da die Abfragen viel zu oft aufpoppen und den Arbeitsfluss somit erheblich stören. Derzeit arbeitet Microsoft daran, dem Feature weiteren Feinschliff zu verpassen und den Nervfaktor durch Workarounds für einige Situationen zu minimieren. So soll es zum Beispiel künftig für Anwendungen wieder möglich sein, sich auch ohne administrative Rechte Updates zu besorgen.

(In-)Kompatibel

Ein weiteres großes Problemfeld ist die Kompatibilität mit alten Programmen, zahlreiche Software, die auf tieferliegende Funktionen von Windows XP zugreifen, verweigern mit Vista nun ihren Dienst. Ein Problem, dass vor allem im Unternehmensbereich ein echtes Killer-Argument gegen ein Upgrade sein kann.

Keine Öffentlichkeit

Prinzipiell ist Jones zwar davon überzeugt, das man nun besser da stehe als zum gleichen Zeitpunkt vor der XP-Release, allerdings würde es jetzt vor allem eines brauchen: Viele TesterInnen. Dem steht freilich im Weg, dass Vista bisher nur für registrierte EntwicklerInnen zum Download steht, die ursprünglich für die WinHEC geplante öffentliche Freigabe der Beta-Version soll nun erst "in den nächsten Wochen" folgen. (red)