4,3 Mio. Euro für "klassische Kommunikation inklusive Image-Film", drei Mio. Euro für einen "Budget-Rahmenplan" der unter anderem die Produktion von Flipflop-Schlapfen vorsieht, "490.000 Euro für Roadshows": Dies sind nur einige Finanzposten der Werbekampagne, welche den Österreichern die neue Post-Aktie nahe bringen soll.

Pikantes Detail: Für 560.000 Euro sollen sich auch die Experten rund um Florian Krenkel - ehemals Sprecher von Bundeskanzler Schüssel und jetziger Chef der Agentur Ogilvy - über das Werbekonzept den Kopf zerbrochen haben (wozu auf STANDARD-Anfrage jedoch kein Kommentar zu bekommen war). Bekannt sind freilich bereits zwei der Anzeigensujets der anlaufenden Kampagne.

Vater mit Kind, Wiese mit Kuh

Das erste: Landschaft mit Posthorn, Vater mit Kind, Wiese mit Kuh. Der dazu gehörende Spruch meint, "die Post geht an die Börse und Österreich geht mit". Nach erfolgtem Börsengang bleiben dann - auf einem zweiten Sujet - nur noch Kuh und Wiese übrig. Vater samt Anhang sollen die Post dann schon "auf dem besten Weg in eine große Zukunft begleitet" haben.

Parlamentarische Anfrage

Insgesamt soll der Börsengang mit einem Werbeaufwand von 9,87 Mio. Euro flankiert sein. Big Spender: Finanzminister Karl Heinz Grasser. Wer "so exorbitante Summen für derart lächerliche Motive" genehmigt hat, will nun der grüne Abgeordnete Peter Pilz in einer parlamentarischen Anfrage vom obersten Säckelwart wissen. Nachsatz im Gespräch mit dem STANDARD: "Außerdem soll Grasser darlegen, wie viele Postämter noch geschlossen werden."

Mit Antwort rechnet der Grüne in frühestens acht Wochen. Da ist die Post schon schneller. Bereits am kommenden Montag will sie erste Details zur geplanten Privatisierung präsentieren. Die Erstnotiz soll aller Voraussicht nach am 29. Mai erfolgen, die Aufnahme in den Leitindex ist für den 1. Juni geplant. (Monika Bachhofer/DER STANDARD; Printausgabe, 13./14.5.2006)