Alleine die deutsche Wikipedia hat an derzeit mehr als 341.000 eigenständige Artikel.

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Die freie Enzyklopädie Wikipedia ging im Jahr 2001 an die Öffentlichkeit und wird am 15. Januar 2006 fünf Jahre alt.

3.100.000 Artikel

Alle Sprachversionen der Wikipedia zusammengenommen haben eine geschätzte Anzahl von mehr als 3.100.000 Artikel in mehr als 200 Sprachen. Alleine die deutsche Wikipedia hat derzeit mehr als 341.000 eigenständige Artikel. Das besondere dabei: Jeder User hat die Möglichkeit Wikipedia-Einträge anzulegen oder zu ändern. Dadurch soll auch gewährleistet werden, dass mögliche Fehler von Usern entdeckt und ausgebessert werden.

Falsche

Gerade das vergangene Jahr war für Wikipedia alles andere als einfach, nach einer Affäre um einen falschen Artikel musste dieses Prinzip jedoch eingeschränkt werden. So ist es in der englischensprachigen Version der Enzyklopädie mittlerweile nur registrierten Mitgliedern möglich, neue Einträge anzulegen (Der WebStandard berichtete ).

Wikipedia Gründer Jimmy Wales kündigte neben der "Live"-Version, die im Prinzip von jedermann bearbeitet werden kann, sogar eine "feste" Wikipedia an. Die Fixversion werde so betreut, "dass wir Vertrauen in sie haben". Sie werde "wesentlicher Bestandteil" des Wikipedia-Internetauftritts Sein, so Wales in der "Financial Times".

Schlechter Scherz

Der Wikipedia-Macher reagierte mit der Ankündigung auf den Wirbel um einen falschen biografischen Eintrag zum Journalisten John Seigenthaler. Demnach war Seigenthaler kurzzeitig verdächtig worden, in die Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy und dessen Bruder Robert verstrickt gewesen zu sein. Der Autor des Artikels gab später an, er habe sich einen Scherz erlaubt. Die Affäre zeigte, dass das Online-Lexikon wegen seiner Offenheit für alle Internet-Nutzer leicht manipuliert werden kann. Wer einen Eintrag ändern oder neu erstellen will, muss sich inzwischen zumindest anmelden.

Verlässlich

Nach einer im Wissenschaftsmagazin "Nature" veröffentlichten Untersuchung ist das Lexikon jedoch in der Regel fast so verlässlich wie eine herkömmliche Enzyklopädie (Der WebStandard berichtete). Dabei wurden jeweils 42 Artikel zu wissenschaftlichen Themen aus Wikipedia und der Encyclopaedia Britannica verglichen. In beiden Werken wurden je vier schwere Fehler entdeckt, dazu 162 leichtere in der Wikipedia und 123 leichtere in der Britannica.

Zugang zu Informationen

Der aus Florida kommende Wales betont die Bedeutung des freien Zugangs zu Informationen im Internet: Als "äußerst demokratische" Organisation werde Wikipedia weltweit den freien Zugang zu Informationen im Internet sichern: "Ich stelle mir vor, dass wir international im Informationsbereich so eine ähnliche Funktion einnehmen wie das Rote Kreuz." Trotz Partnerschaften mit Internetfirmen wie Yahoo oder Google werde Wikipedia unabhängig bleiben, so Wales.

Spenden

Finanziert wird Wikipedia nach eigenen Angaben durch Spenden. Die von Wales gegründete Wikimedia-Stiftung, die noch andere Online-Projekte wie Wikinews (Nachrichten) oder Wikibooks (Lehrbücher) gestartet hat, beschäftigt lediglich einen Software-Entwickler. Den Wert von Wikipedia taxierte Wales auf mehrere hundert Millionen Dollar. Die Organisation werde jedoch gemeinnützig bleiben und auch in Zukunft auf jede Form von Online-Werbung verzichten.(red/Apa)