Foto: Gregor Kucera
Auf der PDC 2005 enthüllte Microsoft seine neuen Grafik- und Design-Produkte. Unter dem Namen "Expression" firmieren die Programme "Acrylic Graphic Designer", "Sparkle Interactive Designer" und "Quartz Web Designer".

Die drei Musketiere

Der "Acrylic Graphic Designer" ist für das Bearbeiten von Bitmaps und Vektorgrafiken gedacht. Mit dem "Sparkle Interactive Designer" wurde eine neue Entwicklungsumgebung für grafische Benutzeroberflächen auf Basis der "Windows Presentation Foundation" aka "Avalon" konzepiert. Last butnot least bietet der "Quartz Web Designer" Layout- und Designwerkzeug für Webseiten.

"Acrylic Graphic Designer"

Der "Acrylic Graphic Designer" ist auf den ersten Blick eine Bildbearbeitungssoftware und ermöglicht es Wischeffekte, Texturen und Schatten zu erzeugen. Auch Korrekturen bei Farben und Verfremdungsfilter können eingesetzt werden. Bei der Keynote-Präsentation zeigte sich die Software mit einigen guten und interessanten Features. Die Software ermöglicht es, dass während der Arbeit zwischen Vektor- und Bitmap-basierten Elementen umgeschalten werden kann.

"Quartz Web Designer"

Der "Quartz Web Designer" wiederum ist auf die Manipulation von Cascading-Style-Sheets in einem visuellen Interface spezialisiert. Die Entwickler haben Kompatibilitäts- und Barrierefreiheits-Überprüfungen integriert, diese sollen in der Entwicklungsperiode eine weitgehende Fehlerfreiheit des Codes ermöglichen. "Sparkle Interactive Designer"

Der "Sparkle Interactive Designer" wurde auf der Konferenz gerne als "Flash-Killer" bezeichnet, erlaubt es die Software doch, unter Verwendung von Vektor- und Bitmapgrafiken, 3D-Inhalten, Video, Text sowie Animationen, das Erstellen von mächtigen und grafisch anspruchsvollen Benutzer-Schnittstellen. Bei der Erstellung der Animationen kann unproblematisch mit anpassungsfähigen Layouts auf unterschiedliche Auflösungen beziehungsweise Endgeräte Rücksicht genommen werden. Die Inhalten lassen sich ohne Aufwand entsprechend skalieren. Die unkomplizierte Gestaltung von Animationen und die Ausnutzung der grafischen Möglichkeiten von Windows Vista machen die Software aus Sicht von Microsoft zum "Flash-Killer".

Bessere Zusammenarbeit

Das "Expressions"-Paket ist eines der besten Beispiele für die Möglichkeiten, die sich aus einer verbesserte Zusammenarbeit von Programmierern und Designern ergeben. Dieses verbessserte Miteinander stand für Microsoft schon bei der Vorstellungspräsentation im Mittelpunkt. Anwendungsentwickler und Grafikdesigner sollen in Zukunft enger miteinander entwickeln und arbeiten. Die Annäherung wird duch das Softwarepaket ermöglicht, da es beispielsweise die Extensible Application Markup Language (XAML), sowie HTML, ASP.NET und das Microsoft Visual Studio miteinander verbindet und von alle genannten Tools mit Inhalten gefüttert werden kann.

Fazit

Beim Web-Design hat Microsoft dem Marktführer, dem kalifornische Unternehmen Adobe, den Kampf angesagt. Der Hersteller bekannter Software, wie etwa dem "Photoshop" und "GoLive", ist seit Kurzem auch Besitzer der Flash-Pioniere von Macromedia. Das Fazit ist, dass Flash tatsächlich bald vom Bildschirm verschwinden könnte - nicht unbedingt wegen schlechterer Qualität, sondern aus dem einfachen Grund, dass es für die Entwickler schwierig sein wird, schnell einen würdigen Konkurrenten zu "Sparkle" zu entwickeln, der auch die Funktionen und Möglichkeiten von Avalon und damit Windows Vista unterstützt.(Gregor Kucera aus Los Angeles)