EU-Handelskommissar Peter Mandelson hat im Streit um Beihilfen für Flugzeughersteller einen überraschenden Schritt gesetzt. Er schlug eine schrittweise Reduzierung der Subventionen für Airbus und Boeing vor, ohne jedoch Details zu nennen. Mandelson hofft damit, den Streit mit den USA zu entschärfen. Noch für diese Woche wird eine Antwort aus Washington auf das Angebot aus Brüssel erwartet.

Die USA behaupten, dass die Subventionen für Airbus insgesamt 15 Milliarden Euro ausmachen und die Unterstützung höher sei als ein Vertrag aus dem Jahr 1992 erlaubt. Demnach dürften nur ein Drittel der Entwicklungskosten subventioniert werden.

Die Europäer beklagen dagegen finanzielle Unterstützung der US-Regierung für Boeing. Die EU und die USA hatten sich im Vorjahr wechselseitig bei der Welthandelsorganisation WTO verklagt, aber zu Jahresbeginn entschieden, noch im Verhandlungswege eine Einigung zu suchen. Die Frist dazu war aber im April abgelaufen.

In der Vorwoche war der Streit erneut angefacht worden, als Airbus bekannt gab, Großbritannien, Frankreich, Spanien und Deutschland um finanzielle Beihilfen für den geplanten A350 zu bitten. (Alexandra Föderl-Schmid aus Brüssel, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 31.5.2005)