Die europäische Raumfahrtagentur Esa hat am Mittwoch einen neuen Jahrgang von angehenden Astronautinnen und Astronauten vorgestellt. Zumindest einige der fünf Anwärterinnen und Anwärter könnten bis zum Ende des Jahrzehnts ins All fliegen. Die zwei Frauen und drei Männer werden ein Jahr lang am Europäischen Astronautenzentrum in Köln für Weltraummissionen fit gemacht, ihre intensive Ausbildung hat bereits Anfang April begonnen.

Die neuen "carreer astronauts": Sophie Adenot, Pablo Álvarez Fernández, Rosemary Coogan, Raphaël Liégeois, and Marco Sieber (von links).
Foto: ESA/P. Sebirot

Das Training hat begonnen

In den ersten Wochen ihres Trainings werden an Sitzungen teilnehmen, die sie mit der Esa vertraut machen, sowie an wissenschaftlichen Seminaren und Fitnessprüfungen. Nach Abschluss der Grundausbildung im Frühjahr 2024 sind die Kandidatinnen und Kandidaten zertifizierte Esa-Astronauten und bereit für die nächste Ausbildungsphase auf der Raumstation, das sogenannte Pre-Assignment Training.

Sobald sie einer Mission zugeteilt sind, beginnt die missionsspezifische Ausbildung, die auf die Aufgaben der Mission zugeschnitten ist und praktische Übungen an Esa-Modulen und -Technologien sowie Schulungen mit internationalen Partnern umfasst.

Aus 22.500 Bewerberinnen und Bewerbern

"Als Team sind wir bereits zusammengewachsen", sagte die Französin Sophie Adenot bei der Vorstellung der Gruppe in Köln. Die Esa hatte im Vorjahr 17 Kandidateninnen und Kandidaten aus mehr als 22.500 Bewerbern ausgewählt, elf davon sind im Reserveteam.

VIDEO: Die Ausbildung der Astronautinnen und Astronauten
European Space Agency, ESA

Die fünf neue "carreer astronauts" bringen Expertise in jeweils unterschiedlichen Bereichen mit, etwa in Astronomie, Physik, Neurowissenschaften oder Medizin. Neben Adenot gehören Pablo Álvarez Fernández (Spanien), Rosemary Coogan (Nordirland), Raphaël Liégeois (Belgien) und Marco Alain Sieber (Schweiz) zu dem Team.

Kärntnerin mit Chance auf Allflug

Esa-Astronauten fliegen etwa zur Raumstation ISS, außerdem beteiligt sich die europäische Raumfahrtagentur am "Artemis"-Programm, bei dem wieder Menschen auf dem Mond landen sollen. Auch eine Österreicherin hat nach Franz Viehböcks Raumflug im Rahmen der "Austromir"-Mission im Jahr 1991 in absehbarer Zeit wieder eine reale Chance auf einen All-Aufenthalt. Die Kärntner Medizinerin Carmen Possnig wurde Ende des Vorjahres als Teil der "Esa-Astronautenklasse 2022" vorgestellt und ist Mitglied des elfköpfigen Reserve-Korps, das sich für etwaige Einsätze bereit hält. (red, APA, 3.5.2023)