Treppauf, wir sind die Versandsoldaten! Treppauf, Logistikproletarier! Ding-dong, immer liefern, niemals warten, keiner da, Zettel rein, Treppe ab." Es ist ein böses Kampflied, das Jan Böhmermann vor einigen Jahren textete. Der deutsche Satiriker heimste viel Zuspruch für seine Beschreibung einer rasant gewachsenen Dienstleistungsbranche ein. Die Paketlawine, sie rollt und rollt. Die Dienstleistenden schuften in den Verteilzentren und bei der Zustellung.

Was tun gegen fragwürdige Arbeitsbedingungen bei Paketdienstleistern?
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Die Schattenseiten nimmt man zur Kenntnis, dort, wo sie nicht zu übersehen sind. Hetzende Kuriere – immer im Stress, vollbepackt und ausgelaugt. Tausende von ihnen sind österreichweit im Einsatz, meist zu harschen, manchmal zu verheerenden Bedingungen. Sie stehen unter Druck, so günstig wie möglich zu schleppen, zu schlichten und zu transportieren. Oft sind sie als selbstständige Unternehmer unterwegs, fernab jeglicher Arbeitnehmerrechte. Die Zweifel, dass dieser Status rechtens ist, sind begründet. Gottgegeben ist das alles nicht.

Riegel vorschieben

"Völker, hört die Signale", singt der Satiriker Böhmermann. Schön und gut. Es schadet sicher nicht, wenn wir wissen, wie hoch der Preis für komfortablen Konsum sein kann.

Gefragt ist aber die Politik. Sie muss dem System einen Riegel vorschieben: Mehr Kontrolle und eine rechtliche Haftung der Warenversender für alle Gesetzesverstöße bis zur Haustür gehören dringend her. (Regina Bruckner, 7.4.2023)