Bei Neom, dem Mega-Bauprojekt in Saudi-Arabien, zu dem auch die Superstadt "The Line" gehört, verlaufe derzeit alles nach Plan.

Foto: Neom

Saudi-Arabiens Prestigeprojekt Neom liegt offenbar im Zeitplan. Bereits ein Fünftel der Infrastruktur sei für das smarte Utopia in der Wüste fertiggestellt, das auch die Superstadt "The Line" beinhaltet. Vor kurzem wurde zudem bekanntgegeben, dass man das britische Ingenieursunternehmen Atkins für die zukünftige Stadt an Bord holen konnte.

Am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos (WEF) ließ Nadhmi al-Nasr, der CEO von Neom, durchblicken, dass die Bauarbeiten zufriedenstellend verlaufen würden. "Ich kann sagen, dass wir 20 Prozent der Infrastruktur (von Neom, Anm.) fertiggestellt haben und die Arbeiten im Jahr 2023 fortgesetzt werden", sagte al-Nasr gegenüber Al Arabiya.

Zweifel, dass man sich mit Neom übernehmen könne oder sich in falsche Versprechungen verirrt habe, will man nicht aufkommen lassen. Saudi-Arabiens Außenminister Adel al-Jubeir betonte im Rahmen des WEF, dass man sagen könne, was man wolle, aber sein Land sei "entschlossen, damit fortzufahren und wir fahren damit auch fort."

Gigantisches Bauvorhaben

Hinter Neom steckt ein gigantisches Bauvorhaben, das bis zum Jahr 2030 in der Wüste aus dem Boden gestampft werden soll. Das Projekt besteht aus mehreren Teilen: Neben der Luxusinsel "Sindalah", dem Ski-Paradies "Trojena" und dem Industriegebiet "Oxagon" steht aber vor allem "The Line" im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses.

Foto: Neom

In einem bislang noch nicht bekannten Ausmaß will "The Line" nachhaltige Ansätze für moderne Stadtgestaltung umsetzen. Geht der Plan auf, werden neun Millionen Menschen in einem 170 Kilometer langen Komplex leben, der 500 Meter hoch aber nur 200 Meter breit sein soll. Die gesamte Infrastruktur der Stadt liegt dabei unter der Erde, auch ein komplett automatisiertes Verkehrsnetz soll den CO2-Ausstoß gegen Null reduzieren. Berechtigte Zweifel – nicht zuletzt an einer positiven Umweltbilanz – dürfen dennoch aufrecht bleiben.

Der Bau von "The Line" hat bereits vor kurzem begonnen, wesentlich früher fertig wird allerdings "Sindalah". Die Luxusinsel wird als Urlaubsparadies angepriesen und soll auf einer Fläche von 840.000 Quadratmetern ein "Spielplatz für Luxusreisende" werden, wie es auf der Webseite heißt. Im Gegensatz zu "The Line" besteht dieses Projekt aus Einzelgebäuden, darunter aus einem riesigen Jachthafen und Offshore-Bojen für Superjachten. Eröffnet werden soll "Sindalah" bereits 2024.

Europäisches Ingenieursunternehmen involviert

Wurde im Vorfeld bereits darüber spekuliert, ob auch österreichische Unternehmen an der Entstehung von "The Line" beteiligt sind, herrscht seit kurzem Gewissheit, dass das renommierte britische Ingenieursunternehmen WS Atkins für die Superstadt mit an Bord geholt werden konnte.

"The Line ist ein wahrhaft bahnbrechendes, weltweit einzigartiges Projekt, und wir sind stolz darauf, dass wir die Möglichkeit haben, unser globales Know-how in den Bereichen Engineering, Digitaltechnik und Net Zero einzubringen ", sagte Philip Hoare, der Präsident des Unternehmens in einer Aussendung von Neom.

Würfelförmige Konkurrenz

Neom ist allerdings nicht das einzige Mega-Bauprojekt Saudi-Arabiens. Vor kurzem präsentierte die New Murabba Development Company (NMDC) Pläne für einen gigantischen Würfel, der als neues Herzstück der Hauptstadt Riad geplant ist. Das Bauwerk mit einer Kantenlänge von 400 Metern soll die "größte und modernste Innenstadt der Welt" beherbergen und mit modernster Technik ausgestattet sein. Wie auch bei "The Line" sollen bei "The Mukaab" alle Attraktionen innerhalb kurzer Zeit erreichbar sein. (red, 25.02.2023)