Ubuntu auf einem Dell XPS 13

Foto: Ubuntu

Ubuntu gehört nicht nur zu den beliebtesten Linux-Distributionen, Hersteller Canonical ist auch immer für eine Kontroverse gut. Mit einer aktuellen Änderung an prominenter Stelle ist das dem Unternehmen nun einmal mehr "gelungen".

Hinweis oder Werbung?

Seit Tagen mehren sich auf Reddit und auch in anderen Foren Beschwerden über ein neues Verhalten der Distribution. Wer die Paketverwaltung Apt über die Kommandozeile aufruft, bekommt dabei einen Hinweis auf das neue "Ubuntu Pro"-Angebot der Distribution präsentiert. "Erhalten Sie zusätzliche Sicherheits-Updates mit Ubuntu Pro. Erfahren Sie mehr unter https://ubuntu.com/pro" heißt es etwa in einer der Varianten dieser Mitteilung.

Ein Vorgehen, das viele der betroffenen User erzürnt, sehen sie darin doch Werbung. Bei Canonical hat man wenig überraschend einen anderen Blickwinkel. In einer Stellungnahme gegenüber Golem.de bezeichnet der Softwarehersteller die betreffende Meldung als "Nachrichtenelement". Aufgrund des negativen Feedbacks wolle man diese Funktion aber leichter deaktivierbar machen. Bisher müssen die User dafür manuell in Konfigurationsdateien herumbasteln.

Angebot

Ubuntu Pro ist vor allem für Unternehmen gedacht, die sich darüber einen erweiterten Support einzelner Softwaregenerationen kaufen können. Zehn Jahre lang gibt es in diesem Rahmen Updates. Für Privatnutzer ist dieses Angebot aber seit kurzem auf bis zu fünf Rechnern kostenlos.

Es ist nicht das erste Mal, dass Canonical für Werbung in der Kritik steht. So sorgte vor einigen Jahren die Integration von Amazon-Ergebnissen direkt in die Desktop-Suche für gehörige Aufregung. Datenschützer sprachen gar von "Spyware". Diese Funktion wurde entsprechend rasch zurückgezogen, die Werbeplatzierung für Amazon als App-Icon blieb aber lange bestehen. (apo, 15.10.2022)