Vom Kühlschrank bis zum Mistkübel ist es in den meisten heimischen Haushalten nicht weit. Einen Weg, den leider auch viele Lebensmittel nehmen. Brot und Semmerln, Salat und Bananen, Joghurt und Wurst – all das landet gern einmal im Müll. Dazu kommen Erdäpfel, die zu klein, Karotten, die zu krumm, und Äpfel, die zu wenig rund sind. Dem prüfenden Blick der Konsumentinnen und Konsumenten hält solche Ware selten stand. Sie wird gleich bei der Ernte aussortiert. Dann gibt es noch große Mengen von Nahrungsmitteln, die in Supermarkt und Gastronomie in die Tonne statt in Einkaufswagen oder Magen wandern. Es sind Berge, die so verschwendet werden. Eine Million Tonnen Jahr für Jahr sollen es allein in Österreich sein. Kein Zweifel: Da ist ein Wurm im System.

Allzu oft landen Lebensmittel im Müll.
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Das Problem ist vielen bewusst. Die meisten bemühen sich auch, es nicht so weit kommen zu lassen. Sie schreiben Einkaufslisten und schnuppern am Joghurt, anstatt sich nur am Mindesthaltbarkeitsdatum zu orientieren. Im Handel fallen auch zunehmend Initiativen, wie übrig gebliebene Lebensmittel zum reduzierten Preis anzubieten, auf.

All das ist schön und gut. Nur reichen wird das nicht. Nun sind Verbote grundsätzlich spärlich einzusetzen. Aber genusstaugliche Nahrungsmittel im Lebensmitteleinzelhandel wegzuwerfen, das geht gar nicht. Dem sollte die Regierung unbedingt einen Riegel vorschieben. (Regina Bruckner, 3.10.2022)