Was 140 Meter hoch ist, darf einen halben Meter wanken. So weit neigt sich der Marina Tower bei der U2-Station Donaumarina bei starkem Wind zur Seite. Der Turm im 2. Wiener Gemeindebezirk, ein Projekt von Buwog und IES, wurde im Jänner fertig und ist seither Österreichs höchstes Wohngebäude.

Rechtes Bild: Blick von ganz oben Richtung U2-Trasse und Happel-Stadion.

Fotos: Buwog/Huger; Putschögl

Bewegungsfugen zwischen (Trockenbau-)Wänden und Decken sollen das Wanken ausgleichen. Man spüre davon kaum etwas, heißt es, auch nicht in den obersten drei Etagen ...

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... wo sich sechs Penthäuser befinden, jedes davon mit Dachterrasse samt Outdoor-Küchen-Anschluss ausgestattet; bei Kaufpreisen jenseits der drei oder vier Millionen Euro wohl ein Muss.

Käuferinnen und Käufer der teuersten Wohnungen durften sich auch einen Pkw-Stellplatz aussuchen. Nur 93 Stück davon gibt es nämlich, bei 511 Wohneinheiten – das sei beim Verkauf ein großes Thema gewesen, erzählt Marion Schindler vom Buwog-Vertrieb.

Fotos: Putschögl

Reichlich vorhanden sind aber Fahrradabstellplätze, und es gibt auch ein Mobilitätskonzept: E-Autos, E-Bikes, E-Roller können ...

Bild: ein Teil der Fahrradgarage samt Waschanlage für Fahrräder und Hunde.

Foto: Putschögl

... am digitalen schwarzen Brett in der Lobby (kostenpflichtig) reserviert werden. Apropos Lobby: Diese erinnert mit Concierge-Pult und stylishen Sitzecken eher an ein Hotel als an ein Wohnhaus.

Den Concierge-Service gibt es zunächst allerdings nur für ein Jahr; danach werden die Eigentümerinnen und Eigentümer gefragt, ob er beibehalten werden soll oder nicht.

Foto: Buwog/Huger

Im Haus, genauer gesagt: im niedrigeren der beiden Baukörper, der "Low Rise" genannt wird (und hauptsächlich Mietwohnungen beinhaltet, die von einem Investor erworben wurden), gibt es außerdem ein Heimkino, einen Clubraum sowie eine Gästelounge (Bild). Letztere kann von Hausbewohnern für 70 Euro pro Nacht angemietet werden.

Foto: Buwog/Huger

Sieben Lifte gibt es im Turm, zwei davon sind "Feuerwehrlifte", die in jedem Stockwerk halten und im Notfall (nur) von der Feuerwehr verwendet werden können. Von den fünf weiteren Aufzügen fahren drei bis in den 26. Stock, die beiden anderen sind Expresslifte, die erst ab dem 26. Stock stehenbleiben.

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Drei der Penthäuser (Bild) sind noch zu haben, von den "normalen" Wohneinheiten sind noch 25 verfügbar. Im Umkehrschluss heißt das, dass von 511 hier geschaffenen Wohneinheiten ("High Rise" und "Low Rise" zusammengenommen) rund 95 Prozent vergeben sind. Wie viele Anleger zugeschlagen haben, kann man bei der Buwog nicht genau sagen. "Das ist schwierig einzuschätzen, da viele Investorinnen und Investoren auch zu Eigennutzerpreisen kaufen bzw. gekauft haben", sagt Buwog-Sprecherin Natascha Toegl. "Wir schätzen den Anteil an Anlegerinnen und Anlegern auf rund 40 Prozent ein."

Foto: Buwog/Huger

Im Erdgeschoß vorne an der Wehlistraße gibt es schon einen Supermarkt und eine Trafik. Aus einer Apotheke wurde nichts, sie wird gegenüber einziehen, bei der Signa. Deshalb ist ein Geschäftslokal mit 235 Quadratmetern im Marina Tower noch zu haben.

Auf dem Plateau Richtung Marina Deck, der barrierefreien Verbindung zum Donauufer, wird demnächst ein Café-Bistro aufsperren. Hier sind außerdem Fitnesscenter und ein Kindergarten zu finden. (Martin Putschögl, 30.4.2022)

Bild: Der überdachte Durch- bzw. Aufgang zum Marina Deck zwischen Low Rise und High Rise.

Foto: Putschögl