Euronews darf in Belarus nicht mehr ausgestrahlt werden.

Foto: APA/AFP/JEAN-PHILIPPE KSIAZEK

Minsk – Das autoritär geführte Belarus (Weißrussland) geht weiter gegen unabhängige Berichterstattung vor. Die Ausstrahlung des TV-Senders Euronews ist in der ehemaligen Sowjetrepublik künftig verboten, wie das Informationsministerium am Montag in der Hauptstadt Minsk bekannt gab. Die Sendeerlaubnis sei nicht verlängert worden. Euronews mit Sitz im französischen Lyon wurde 1993 als paneuropäischer Fernsehkanal gegründet.

Das Ministerium begründete seinen Schritt Medienberichten zufolge damit, dass der Sender Werbung auf Englisch ausgestrahlt und nicht wie vorgeschrieben auf Russisch oder Weißrussisch übersetzt habe. Zugleich erhielt der Sender Pobeda (Sieg) mit Spielfilmen über den Zweiten Weltkrieg eine Lizenz.

Einschüchterung von Journalisten

Seit Beginn der Proteste gegen Machthaber Alexander Lukaschenko vor mehr als einem halben Jahr gehen die Behörden immer wieder auch gegen Medien vor. Journalisten wurden festgenommen und zu Haftstrafen verurteilt, um unabhängige Berichterstattung zu unterdrücken. Nach der weithin als gefälscht geltenden Präsidentenwahl am 9. August hatten zeitweise Hunderttausende Menschen den Rücktritt Lukaschenkos und Neuwahlen gefordert. (APA, 12.4.2021)